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Hitler, Stalin, Lenin, Putin auf einem Markt in Baku

urbanoREISE#3 – Aserbaidschan, Georgien und Armenien

Teil 1: Aserbaidschan Ein Beitrag von Gastautor Michael Wagener  Der Kölner Dom war das Ziel der weitesten Reise, die meine Oma je gemacht hat. Eine Stunde Fahrtzeit aus einem kleinen Dorf im Sauerland. Ihr Enkel sitzt nun auf einer Holzbank im höchsten Bergdorf Aserbaidschans. Die Stimmung bei Sonnenaufgang lässt mich an Oma denken, während die Bauern Kühe und Schafe auf die Felder treiben. Sabine und Christian, meine Reisepartner, schlafen noch ihren Wodkarausch aus. Nach fünf Stunden Fahrt sind wir in der Dunkelheit aus Baku in Xinaliq angekommen und werden freundlich in der Familie von Rachman aufgenommen. Unser Homestay für eine...

Buchrezension: „Das Erbe des Flanierens“ von Karsten Michael Drohsel

Schon nach den ersten Seiten merkt der Leser, dass „Das Erbe des Flanierens“ ein besonderes Buch ist. Wie beim Flanieren streift der Blick direkt zu Beginn interessiert über Textfragmente und Hervorhebungen, die in das Layout eingearbeitet sind und ihm dadurch Spannung verleihen. Es ist aber keine Beliebigkeit eingestreuter Zitate und Gedanken, sondern von Anfang an ein Trainieren der eigenen Wahrnehmung, das Karsten Michael Drohsel im Sinn hat und das, ganz im Sinne des Buches, einen neuen Blick auf altbekannte Muster bedingt. Der Autor, selbst Diplom-Ingenieur für Stadt- und Regionalplaner, distanziert sich von Anfang an von einigen klassischen Verfahren der räumlichen...

urbanoSalon#10: Das Erbe des Flanierens

Wozu erinnern wir uns? Was hat lokale Erinnerung mit uns zu tun? Was ist eine Erinnerung wert? Und wer legt eigentlich fest, woran erinnert werden soll? Diesen und anderen Fragen wollen wir uns ausgehend vom Buch „Das Erbe des Flanierens: Der Souveneur – ein handlungsbezogenes Konzept für urbane Erinnerungsdiskurse“ annähern. Es diskutieren: Karsten Michael Drohsel (Buchautor) Nicolas Beucker (Hochschule Niederrhein) Georg Opdenberg (Landvermesser und Ur-Krefelder) Moderation: Tobias Meier (urbanophil.net) Mittwoch, 11.10.2017, 19:00 Uhr Café Lentz, Alte Samtweberei Lewerentzstr. 104, 47798 Krefeld Der Eintritt ist frei.

urbanoSalon#9: Die Welt reparieren

Selbermachen ist „in“ und verbreitet sich auch in deutschen Städten immer mehr. Gärtnern, Reparieren, Schneidern und Ausprobieren ist dabei nicht nur private sondern vermehrt auch städtische Praxis in Gemeinschaft. Menschen entdecken den Wert darin, Dinge miteinander zu gestalten und setzen dabei neue Akzente in Stadtplanung und Architektur. Das Buch „Die Welt reparieren“ versammelt einige dieser Initiativen und reflektiert deren Kontext. Wir möchten die Analysen und Erfahrungen aus dem Buch gerne weiterdenken. Es diskutieren: Andrea Baier (Herausgeberin), Martin Herrndorf (COLABOR, Tag des guten Lebens), Jan Üblacker (FGW Integrierende Stadtentwicklung). Moderiert wird der Abend von Sonja Broy (urbanophil.net). Der Eintritt ist frei....

8.6.2017 in Düsseldorf – urbanoSalon#8b: Im Inneren der Bauverwaltung

Wer hat sich nicht schon immer gefragt, wie eigentlich der Alltag von Stadtplanern und Architekten aussieht? Abseits von Großprojekten widmet sich Michaela Schmidt im Buch „Im Inneren der Bauverwaltung“ den Tücken und Prozessen der planenden Verwaltung in Schweizer Gemeinden und Kleinstädten zu. Die Ergebnisse sind auch über die eigene Profession hinaus erhellend und zeigen Zusammenhänge und Wirkungen von städtebaulichen, politischen und administrativen Prozessen. Im Rahmen eines urbanoSalons diskutieren am Donnerstag, dem 08. Juni 2017, 19.00 Uhr im Stadtmuseum Düsseldorf (Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf) mit der Autorin: Wolfram Schneider (Stadtplaner Gelsenkirchen, SRL) Astrid Wiechers (Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung, Dülmen) Moderation: Tobias Meier...

urbanoREISE#2 – Montréal

Mondays in Montréal Montag, früher Nachmittag in Montréal. Bevor mein Zug zurück nach Toronto geht, nehme ich mir noch ein bisschen Zeit, die Tage hier Revue passieren zu lassen. Fangen wir am Besten dort an, wo ich gerade sitze – im Second Cup Café an der Rue Sainte Caterine, Ecke Rue Stanley. Vor mir eine typische Straßenkreuzung, an der die Montréaler Mischung (Industrie – Hochhaus – Moderne) gut zu beobachten ist. Die Sonne scheint, draußen lässt sich das städtische Treiben an einer der vielen Shopping-Straßen der Stadt beobachten. Alle haben die Sonnenbrillen gezückt, alle sehen unglaublich gut aus. Eine Stadt...

Rezension “Pioniere des Comics – Eine andere Avantgarde” Hrsg.: Alexander Braun/Max Hollein

Eine Rezension von Sebastian Strombach URBANE COMICS Es geschah irgendwann Mitte der 1980er in einen düsteren Hinterhofzimmer: Bei meinem ersten Berlinbesuch lag bei meinem Onkel eine Ausgabe von Little Nemo im Bücherregal. Ich weiss nicht mehr, ob mir der Comic damals gefiehl oder nicht, aber es muß doch KLICK gemacht haben: ich klein und verloren in dieser seltsamen Mauerstadt, und dann die Geschichte von einem Jungen, der mit einem Zeppelin zum Mars fliegt und dort Abenteuer in unendlichen Straßenschluchten erlebt. Die Szenerie hat mich jedenfalls nicht mehr losgelassen, und dass mein Onkel in der Druckerei des Tagesspiegels in der Potsdamer...
Art House von Thomas Rehberg auf Teshima

Mit Schirm, Charme und Tadao Ando – Regionalentwicklung auf japanisch.

August. Um 6.25 geht die Fähre nach Teshima, der Tag hat seine volle Hitze bereits erreicht. 35 Grad Celsius, 100% Luftfeuchte und eine Art Brise vom Pazifik hüllen die Wartenden ein. Es stehen japanische Besucher mit hellen Strohhüten und weißen Sonnenschirmen entlang der Markierung in einer Reihe, irgendwo stehen ein paar europäische Touristen herum. Die meisten folgen dem Rat des außerordentlich detaillierten Official Guidebook der Setouchi Triennale 2016 und tragen ebenfalls Hut, Handtuch um den Nacken und Rucksack auf dem Rücken. Die weiße Fähre legt an. Es sind weniger die in der Umgebung des Fährterminals angebrachten großformatigen Fotos von Häfen...

Nachlese: urbanophil auf der Frankfurter Buchmesse

Von 19.-23.10.2016 war wieder Frankfurter Buchmesse und urbanophil war auch für einen Tag vor Ort. Neben spannenden Gesprächen mit einigen Verlagen, waren wir auch Teil der Gesprächsreihe Communicating Architecture am Stand des JOVIS Verlags. (mehr …)

Willkommensstadt – Wo Flüchtlinge wohnen und Städte lebendig werden

Daniel Fuhrhop wandelte sich vom Architekturverleger, der fünfzehn Jahre lang vor allem über Neubauten publizierte, zum Buchautor (Verbietet das Bauen) und zum Bauverbot-Blogger, der sich gegen den Neubau wendet. "Willkommensstadt - Wo Flüchtlinge wohnen und Städte lebendig werden", ist nun sein zweites Buch als Autor. Es untersucht, wie wir Flüchtlinge gut unterbringen, so dass Integration gelingt. Zudem wirft das Buch einen Blick zurück auf frühere Wanderungen nach Deutschland: Vertreibung, Gastarbeiter, Aussiedler, und fragt, was wir daraus lernen können - dabei werden natürlich auch Probleme angesprochen. Eingebettet wird all das in die Frage, wie wir lebendige Städte schaffen, die natürlich auch...