Wird in Hamburg häufiger gefällt als gepflanzt: Der Baum.

Ein äußerst lesenswerter Artikel über den Baum in der Stadt findet sich in der aktuellen Ausgabe der ZEIT. Am Beispiel von Hamburg werden ein paar Geschichten über Stadtbäume erzählt. Einmal mehr kommt die Hansestadt dabei nicht besonders gut weg. Die Gängeviertel-Diskussion, ein Zaun um Obdachlose unter einer Brücke fernzuhalten, viel zu zaghaftes Vorgehen beim Bau moderner Radverkehrsinfrastruktur, hässliche moderne Architektur. Man kann den Eindruck gewinnen, dass in Hamburg etwas schief läuft.

So offenbar auch beim Stadtgrün. Wenn man über die Vorbereitungen für die Internationale Gartenschau in Wilhelmsburg liest, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Wohlgemerkt für eine Gartenschau wurden rund 2.470 Bäume und vier Kilometer Hecken entfernt. Man fragt sich, wo die vielen Singvögel, Insekten und Krabbeltiere bleiben, die hier vermutlich ein zu Hause hatten. Im Artikel der ZEIT liest sich das dann so:

“Der Baum und sein Leben als Accessoire der Kommunalpolitik: Bringt es Prestige, ihn zu pflanzen, wird er gepflanzt. Bringt es Prestige, ihn umzuhauen, wird er umgehauen. Es wird mehr umgehauen als gepflanzt.”

Als Berliner muss man da mal die eigene Stadt loben. Hier ist mit dem Park am Gleisdreieck ein moderner Stadtpark entstanden, der gleichzeitig einen großen Teil der bereits bestehenden Natur erhalten hat. Das kann man z. B. auf folgendem Foto sehen:

Park Gleisdreieck in Berlin