Zwei Pioniere der Gentrifizierung?!

Streetart gilt allgemein als eine Kunstform und wird von so manchem beim Besuch einer fremden Stadt als Hinweis auf die interessanten Orte dieser Stadt gesehen. Quasi als Indikator für das kulturelle Potential einer Stadt. Schon Friebe/Lobo schrieben in ihrem Buch (S.148), dass Streetart als ein “untrügliches Indiz” für “Orte des sozialen Auf- und Umbruchs” gesehen werden kann.

In diesen Betrachtungen ist Streetart positiv konnotiert. Eine New Yorker Künstlergruppe sieht das anders. Neben der Kritik an der Kommerzialsierung, richtet sich der Blick auch auf den Aspekt der Gentrifizierung. In ihrem Manifest schreiben sie:

“Street art gives the green light to investors, becomes that repugnant drug of tourism, and speeds the process of gentrification. By making the ghetto “beautiful”, the street artists neatly wipes her hands of any responsibility to examine underlaying social or economic oppressions at play and instead revels in her own mystified vanguardism.” (via rebelart.net)

Um ihrer Meinung auch Ausdruck zu verleihen, übermalen sie Werke bekannter Künstler (wie etwa von Bansky) mit Farbe. Daher auch ihr Name Splasher (Spritzer).

Ob das die richtige Antwort ist, sollte jeder für sich selbst entscheiden – oder die Werke sammeln, denn sie bringen bestimmt bald Geld, wie das Kunstmagazin art spekuliert (spiegel.de). Und dann warten wir noch auf den Streetart-Index, der Immobilienunternehmen das nächste heiße Stadtquartier vorhersagt.

Hierbei sei noch die Ausstellung zum Thema empfohlen: urban affairs.