Ein relativ neues Forschungsgebiet der Psychologie und Medizin ist das Neuromarketing, in welchem die Erkenntnisse dieser Wissenschaften für die Wirtschaft brauchbar gemacht werden sollen. Wie im Deutschlandradio vor kurzem zu hören war, sieht die Disziplin in der Zukunft vor mit Hilfe von Ultraschall die Entscheidungsprozeße von Menschen zu beeinlussen, wie z.B. die Kaufentscheidungen im Supermarkt. In der bisherigen Realität sieht es aus, daß dort versucht wird mit einem Mix aus Sulz-Schmuse-Popmusik aus hörbarem Schall weichgekloppt zu werden, um dann von abrupt hereingebrüllten Verkaufsangeboten wieder wachgerüttelt zu werden wie “Kassler Hackbraten jetzt nur fünffünfunneunzich”.

Die akustische Beeinflussung wird auch im öffentlichen Raum eingesetzt, wie zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls auf Bahnhöfen, und von der Gruppe Dudelstopp vor allem als Belästigung wahrgenommen. Ihre logische Forderung: Wenn man schon der Dauerberieselung nicht entgehen kann, so sollte man doch mit den Gebühren der GEMA entschädigt werden. Es folgten Aktionen vor der GEMA-Zentrale in Berlin. Bei ihrem Vorhaben werden die Aktionskünstler bemerkenswerterweise auch von Musikern unterstützt. Das Projekt “zur Stärkung des Phänomens Stille” ist für diesen Sommer datiert und läßt offen wann weitere Aktionen folgen.
An dieser Stelle kann nur ein “lauteres” Auftreten gewünscht werden. Und der Wunsch auch Schadensersatz für stereoanlagentauglichen Handys zu fordern, mit denen vor allem Jugendliche Passanten zu foltern pflegen.