So könnte Warschaus Zentrum zukünftig aussehen

Seit 20 Jahren (oder noch länger) wird in Warschau über den Umgang mit dem Kulturpalast und dem städtebaulichen Umfeld gestritten. Es gab schon mehrere Anläufe, eine Planung für die umgebende Bebauung des Kulturpalastes zu finden (zuletzt bspw. der Masterplan von 2004). Im November 2010 wurde nun ein überarbeiteter Masterplan beschlossen. Demnach dürfen an der Straße Emilia Plater, an die die Sockelbauten des Kulturpalastes angebaut sind, drei Hochhäuser entstehen. Zwei dieser Wolkenkratzer dürfen höher als der Kulturpalast (230 m) gebaut werden (bis zu 245 m), das dritte etwas niedriger. Bereits heute gibt es westlich Hochhäuser, die annähernd die Höhe von Kulturpalast haben – zukünftig noch ein weiteres nach Plänen von Daniel Libeskind.
Im Inneren des Areals dürfen weitere Hochhäuser gebaut werden, die allerdings deutlich niedriger als der Kulturpalast sein müssen (max. 140 m).
Das gesamte Areal soll sich zu den Straßen Aleje Jerozolimskie (südl.) und Marsza?kowska (östl.) mit einer etwa 6-geschossiger Blockrandbebauung in die umgebenden Straßenzüge einpassen. Darunter wird auch das neue Warschauer Museum für zeitgenössische Kunst nach Entwürfen von Christan Kerez sein.
Die heute noch dominierenden Parkplätze auf dem Gelände sollen zu attraktiven Stadträumen umgestaltet werden – sofern die Flächen nicht gleich mit an Investoren veräußert werden.

Und um allen die neuen Pläne schmackhaft zu machen (wohl vorrangig den Investoren), wurde eine wirklich schicke 3D-Animation erstellt.

Nun kann man zwar nicht behaupten, dass der aktuelle Zustand mit großen Beton-Einöden und Parkplätzen sehr befriedigend ist, allerdings erscheint dieses “Warszawa-Manhattan” etwas zu hoch gegriffen. Zwar ist der Kulturpalast auf Grund der unverändert belasteten Beziehung zwischen Polen und Rußland weiterhin heftig umstritten und es gibt auch immer noch eine beachtliche Zahl an Abrissbefürwortern, allerdings ist er unbestreitbar die zentrale Landmarke Warschaus. Der neue Masterplan lässt den Kulturpalast nun in einer Skyline von beliebiger Hochhausarchitektur im internationalen Stil untergehen.

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