Vor zwei Tagen entdeckte ein Schreiber des Hauptstadtblogs eine zerschittene Großwerbung am Charlottenburger Tor. Die Werbefigur Alice der gleichnamigen Telekommunikationsfirma wurde aus der Werbung fein-säuberlich herausgeschnitten und ein Loch mit ihrem Umriß ist seitdem dort zu sehen. Wie dort weiter zu lesen ist, vermutet die Berliner Morgenpost hinter der Tat Globalisierungskritiker.

(links: Hauptstadtblog 19.5.07, rechts: Alexanderplatz 02.04.02)

An dieser Stelle ist zu erwähnen, daß dies nicht die erste Tat dieser Art in Berlin ist (Werbeblogger). Letzten Sommer erfolgten alleine mehrere Anschläge auf Plakate. “Visual Kidnapping” geht dabei wohl auf den französischen Künstler ZEVS zurück, der 2002 die Kaffeedame der Firma Lavazza aus einem Plakat am Alexanderplatz schnitt. Anschließend schnitt er der Figur einen Finger ab und schickte ihn mitsamt einer Lösegeldforderung an die Konzernzentrale. Eine gespielte Geldübergabe fand in Schweden statt. (spiegel / rebel.art)
Damit ist zwar noch nicht gesagt, wer hinter der Tat steckt, aber ein globalisierungsfeindlichen Akt erscheint eher unwahrscheinlich.

ZEVS war auch Teilnehmer der zweiten Backjumps Ausstellung im Künstlerhaus Bethanien. Nach 2005 folgt zwischen dem 23. Juni und 19. August die dritte Ausgabe der Street Art Veranstaltung. Wenn das Niveau vom letzten mal beibehalten wird, kann man sich auf viele erfrischende, lustige und kritische Aktionen im Öffentlichen Raum freuen.

>>>>>Nachtrag vom 25.05.2007

Entgegen der hier geäußerten Meinung scheinen in dem Fall der “geklauten Alice” wirklich Globalisierungskritiker die Plakatdame entführt zu haben.

Bilder und Text dazu: indymedia, g8-2007