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Das Office of Subversive Architecture, über dessen Arbeit urbanophil vor einiger Zeit schon einmal berichtet hat, hat im Rahmen des HABITAT: festival of spatial imaginationin Antwerpen, Belgien eine tolle interaktive Installation in einem zum Abriss vorgesehenen Gebäude gezeigt. Das temporäre Projekt mit dem Namen »Family Azbiri moved« lud die Besucher ein, mit einem ferngesteuerten Auto, auf das eine Kamera montiert war, eine (nahezu) leerstehende Wohnung zur erkunden. Das Bild der Kamera wurde an einen Bildschirm an der verschlossenen Wohnungstür gesendet, wo auch die Fernbedienung zum Auto angebracht war.

Die Arbeit “01.04.2010 – Family Azbiri moved” bezieht sich auf den Auszug des letzten Mieters, der bei unserer ersten Besichtigung des Wohnblocks im Begriff war, seinen Lebensraum für immer zu verlassen.

Sie zeigt die Wohnung in einem Zwischenzustand zwischen Auszug und noch wenigen, persönlichen Sachen der Familie, die in den Räumen verblieben sind. Diese für den Besucher visuelle Erfahrung funktioniert allerdings nur über ein ferngesteuertes Auto mit installierter Kamera, die das Bild auf einen in der Wohnungstür eingelassenen Bildschirm überträgt. Das heißt die Wohnung bleibt von nun an verschlossen und wird nur noch als 2D-Bild existieren – so wie für die Familie Azbiri nur noch Erinnerungen und Fotos bleiben. Symbolisiert wird das Ausblenden der Wohnung zusätzlich über die fortgesetzten Fassadenelemente auf der Straßenseite (Wohnung im 2. Stock).
Zusätzlich gibt es einen Fernseher (der auch das Kamerabild zeigt) in Zusammenhang mit der Hängung von historischen Bildern der Gegend und des Wohnkomplexes im Ausstellungscafe im EG – unsere Wohnung ist die einzige der acht bearbeiteten, die noch den ursprünglichen Zustand zeigt.