Ist der Wohnort ein Ausdruck für die eigene gesellschaftliche und wirtschaftliche Schicht, dann läßt sich durch thematische Kartierung zeigen, welche Probleme sowohl einen räumlichen wie eine sozialen Aspekt haben. So argumentiert der “Justice Mapping Center” mit Sitz in New York und versucht durch seine Arbeit zum besseren Verständnis von Verbrechen und Verbrechensbekämpfung beizutragen.

(links: eine Karte des JMC, rechts: Bild aus der Times in dem Artikel über das JMC)
Hierzu kartiert er die Wohnorte von Gefängnisinsassen in den USA (im Gegensatz zu den Orten der Verbrechensbegehung) und stellt fest, daß die Mehrheit der 2 Millionen amerikanischen Verurteilten aus wenigen Nachbarschaften in Großstädten stammen. Gut 95% kehren nach Vollendung der Haft nicht an ihren Tatort sondern ihren Stadtteil zurück und 40% werden rückfällig. Würde das Geld anstatt in Gefängnisbau und Unterhalt in die entsprechenden Stadtteile fließen, ließe sich ein großer Teil der Verbrechen vermeiden. In manchen Wohnblöcken würde in dieser Sichtweise soviel Geld stecken, daß sie auch “million-dollar block” genannt werden.

Ist die Argumentation nicht neu, sondern eine wissenschaftliche Fundierung, beginnen jetzt die spannenden Fragen. Denn wie sollte das Geld investiert werden und welchen Teil spielen räumliche und architektonische Faktoren dabei?

Artikel über das Justice Mapping Center: Times, Metro