Die Frage, was urbaner Sport sein könnte, hätte man bis zum ersten Kontakt mit „Le Parcour“ nicht beantworten können. Dabei überwindet der „Traceur“ Hindernisse wie Mauern, Zäune, Fassaden, Bänke in einer Art der Fortbewegung, die sich perfekt an die Stadt angepasst hat. Gewohnte Wege gibt es dabei nicht. Neben der Selbsterfahrung Körper und Geist in Einklang zu bringen ist die Zurückeroberung des urbanen Raums die zentrale Philosophie des Sports. Die Trennung von öffentlichem und privatem Raum wird dabei scheinbar spielend überwunden. Ob Innenstadt, der Spielplatz um die Ecke, das Stadtviertel in dem er liegt oder die angrenzende Industriebrache – sie werden in ihrer Funktion auf Hindernisse reduziert, die es zu überwinden gilt.

Der Grundgedanke, sich ohne Grenzen in der Stadt zu bewegen, kommt einer Liebeserklärung an den urbanen Raum gleich. Von der spektakulären Fortbewegungsart ist man als Zuschauer schnell fasziniert. Ein früher Film vom Dvinsk-Clan, einer Parcour Gruppe aus Russland, zeigt das ganze Spektrum der Möglichkeiten. In dem Teaser zum Film My Playground, der kommenden Sommer in die Kinos kommt, kann man sich mit tollen Aufnahmen von Le Parcour überzeugen lassen.