Auf den Straßen Berlins sind derzeit so viele RadfahrerInnen unterwegs wie nie zuvor, seitdem das Auto zum dominierenden Verkehrsmittel aufgestiegen ist. An Ampeln bilden sich Fahrradstaus, undenkbar noch vor wenigen Jahren. In manchen Stadtteilen werden über 20% der Wege mit dem Rad zurückgelegt: Das Fahrrad ist „chic“ und vor allem schnell und flexibel und gehört deshalb heute für viele Frauen und Männer wie selbstverständlich zum Lebensalltag hinzu. Ähnliches hören wir aus Kopenhagen, Amsterdam und seit kurzem sogar aus Paris, New York und London. Aber ist die Wiederentdeckung des Fahrrads als städtisches Verkehrsmittel bereits ein globaler Trend?

In den meisten Ländern der Welt (aber auch in vielen deutschen Städten), ist der Radverkehrsanteil weiterhin sehr gering, in Großbritannien werden nur 1% aller Wege auf dem Rad zurückgelegt. Und wo nur wenige Menschen Rad fahren, treffen wir noch weniger Frauen als Männer auf dem Fahrrad an, denn Frauen sind der Lackmustest für eine nachhaltige Verkehrspolitik.

Der Film „Beauty and the Bike“ geht deshalb der Frage nach, warum Mädchen in der Fahrradstadt Bremen (25% Radverkehrsanteil) ihr Rad ganz selbstverständlich benutzen und in Darlington in England mit rund 3% fast gar nicht. Was hält Frauen und Mädchen vom Fahrrad ab, und was würde ihnen das Fahrradfahren schmackhaft machen? Richard Grassick und Beatrix Wupperman haben für ihren Film die Erfahrungen von Teenagern aus Bremen und Darlington dokumentiert, die Mädchen haben sich gegenseitig besucht und ihre Städte und Lebensbedingungen verglichen. Ihre klare Erkenntnis lautet: „It’s the Infrastructure, Stupid!“

urbanoFILMS #17 zeigt den Film „Beauty and the Bike“ und wird die Themen des Films in einer anschließenden Podiumsdiskussion vertiefen. Auf dem Podium diskutieren die Regisseurin des Films, Dr. Beatrix Wupperman, Prof. Dr. Solveigh Janssen, die an der TU Berlin eine Gastprofessur für Mobilität und Gender hat, und der Radverkehrsbeauftragte des Berliner Senats, Arvid Krenz.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Hoffestes zum 40-jährigen Bestehen des Verkehrswesenseminars der TU Berlin statt. Das Fest beginnt bereits um 18 Uhr (urbanoFILMS 19.30) und nach Abschluss der Filmveranstaltung werden wir den Abend mit Musik ausklingen lassen.

Do, 14. Juli, 19.30 Uhr

Salzufer 17-19, auf dem Hof des Instituts für Land- und Seeverkehr (TU Berlin, Severingelände)

Eintritt ist frei

Auf dem Podium diskutieren:

  • Dr. Beatrix Wupperman (Regisseurin des Films)
  • Prof. Dr. Solveigh Janssen (Gastprofessur für Mobilität und Gender, TU Berlin)
  • Arvid Krenz (Radverkehrsbeauftragter des Berliner Senats)
  • Moderation: Tim Birkholz (urbanophil)

Die Veranstaltung findet – wie immer – in Kooperation mit der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) statt. Zudem konnten wir für diesen Filmabend zur Unterstützung das Fahrstil-Magazin als Medienpartner gewinnen. Bei der Veranstaltung wird es u. a. die Möglichkeit geben, die bisherigen Ausgaben des Magazins käuflich zu erwerben. Zu guter Letzt konnten wir die Bike Dudes davon überzeugen, einige ihrer schönsten Räder auf dem Gelände vorzustellen.