In einem Interview mit Renate Künast, das die Berliner Zeitung heute veröffentlichte, weist die Fraktionsvorsitzende der Grünen auf Möglichkeiten der Stadtplanung hin, das Bewegungsdefizit junger Menschen zu verringern. “Wir brauchen noch mehr Fahrradwege, mehr Platz für Skater und mehr Parks. Dort spazieren zu gehen ist allemal besser als zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen und Chips zu futtern.” (www.berlinonline.de) Bewegung soll “zur Alltagskultur” gehören, wie sie in einem älteren Interview sagte. Und sie geht dabei über die baulichen Maßnahmen hinaus: “Stadtentwicklung muss neu gedacht werden” und schlägt z.B. Straßensperrungen am Sonnabend vor (www.berlinonline.de).

Dass Frau Künast hiermit recht hat und dies eine wichtige Aufgabe für StadtplanerInnen ist, wurde dem Autor in einem Gespräch mit einer Lehrerin (allerdings aus Köln) deutlich. “Baut Spielplätze, die Schüler haben ein Bewegungsdefitzit, das so gravierend ist, dass es zu motorischen Einschränkungen führt.”

Erkannt wurde das Problem auch vom Club of Cologne, der (wohl 2004) eine Konferenz zum Thema „Bewegungsmangel bei Kindern – Fakt oder Fiktion?“ duchführte und eine Erklärung verabschiedete, die auch die Stadtplanung mit in die Verantwortung holt.

Vielleicht entwickelt sich so etwas wie eine Bewegungs-Stadtplanung-Bewegung? Und auch wenn Berlin viele Parks und Grünflächen hat: Vielleicht werden doch noch Frankfurter Allee, Karl-Liebknechtstraße, Unter den Linden und Straße des 17. Juni jedes Wochenende für Skater, Fahrradfaher und Fußgänger gesperrt. Ich wüde es mir wünschen.