Diagnose: Beijing Cough.  cc-license: \!/_PeacePlusOne

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Der Beijing Husten und PM 2.5 wurden bereits in das Alltagsvokabular der meisten Shanghaier und Beijinger aufgenommen. Nun kommt ein neues Wort hinzu: Die cross-border-pollution (grenzüberschreitende Verschmutzung). Nachdem die Luftverschmutzung im Norden Chinas  im Januar historische Werte erreicht hatte, hat die kleine Produktionspause über das Chinesische Neujahr (7 Tage Staatsferien) für etwas Aufhellung am Himmel gesorgt. Mit Aufmerksamkeit verfolgen die Städter nun per Smartphone Apps, im Internet oder in den Nachrichten die Belastung der Luft (seit 2011 werden die täglichen Belastungswerte in Shanghai auch in Bus und U-Bahnen angezeigt). Doch nicht nur die Chinesen schenken der enormen Verschmutzung mehr und mehr Aufmerksamkeit. Die neuste Wortschöpfung zum Thema ist den Westwinden geschuldet, die die Luft- bzw. Schmutzmassen von China nach Japan transportieren und aus dem nationalen Problem ein regionales machen (siehe Karte). So macht in den Städten der japanischen Westküste der Begriff der cross-border-pollution die Runde. Die Werte in Westjapan sind mit 50µ/m³noch vergleichsweise niedrig, doch liegen sie bereits über dem von der WHO empfohlenen Maximumwert von  35µ/m³. Alles dadrüber wird als gesundheitsschädlich eingestuft. Zum Vergleich: Berlin erreicht in der Silvesternacht ca. 50µ/m³. Wer die Bilder aus Beijing gesehen hat, weiss wie Werte über 900 µ/m³ aussehen. Mal schauen welches Wort als nächstes kommt…