Der Heimat- oder Obdachlose ist ein beliebtes Thema in der Architektur. Mal beschäftigen sich die Fachleute mit den wohlhabenen, global-reisenden “digitalen Nomaden” und mal sind die Adressaten die aus-dem-Leben-gefallenen für die es gilt einfachen und billigen Wohnraum zu entwickeln. Das Ergebnis sind unzählige Entwürfe in Form von tragbaren, aufblasbaren, auklappbaren usw. Wohnhüllen (siehe z.B. den designwettbewerb “shelter in a car“).

Wie schwierig jedoch der Übergang von einem obdachlosen zu einem Leben in einer Wohnung sein kann, zeigt eine Videodokumentation der New York Times. Mit der Kamera wird Johnny Five auf dem Weg aus dem New Yorker Untergrund, wo er eine Höhle behauste, in ein Apartment begleitet. Die Wohnung erhielt der schizophren-kranke im Dezember letzten Jahres mit Unterstützung der Hilfsorganisation Bridge Inc. Doch schon bald stellen sich Probleme für Johnny mit einem “normalen” Leben innerhalb von vier weißen Wänden ein. Er fühlt sich beobachtet und eingeengt und kehrt schließlich in seine Höhle zurück.

(Quelle: New York Times)

Eine sehenswerte Dokumentation über die nicht immer vorhandene Selbstverständlichkeit und Wahrnehmung von Wohnraum.