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Mit über 12,5 Millionen Einwohnern ist Istanbul die zweitbevölkerungsreichste Stadt der Welt. Von diesen 12,5 Millionen Bewohnern sind nahezu 2/3 in den letzten 30 Jahren nach Istanbul zugezogen. Die Stadt am Bosporus hat zunehmend mit den Folgen der Landflucht in der Türkei zu kämpfen. Der Verkehr ist am Rande des Infarkts (oder darüber hinaus). Die Zeit, die Pendler im Stau stehen ist enorm. Der ÖPNV, der hauptsächlich aus Bussen besteht, steht ebenfalls (mindestens) in der Rushhour nahezu still. Auch der sich aktuell im Bau befindliche Marmaray-Tunnel wird das Problem nur lindern, nicht beheben können. Auch ökologisch und ökonomisch wird die Situation in Istanbul immer problematischer. Der wirtschaftliche Aufschwung hat auch zugleich die sozialen und urbanen Disparitäten verschärft. In rasendem Tempo entstehen immer neue teuere Apartmentblocks, die die Segregation zunehmend vorantreibt. Dadurch wächst die Stadt immer weiter und die Verkehrswege werden länger. So gibt es nun die Forderung nach einer dritten Bosporus-Brücke – mit erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt und die bestehenden urbanen Strukturen.

»In Istanbul, you have crossed the ecological limits, crossed the population limits, crossed the economic limits. If you ask me where this is all going to lead, I will quote from Dogan Kuban: chaos.«
Mücella Yapici, Istanbul Chamber of Architects

Der Film »Ekümenopolis: Ucu olmayan sehir« von Imre Balanli (Interview) beleuchtet in vielen Interviews genau diese Entwicklung in Istanbul. Er befindet sich derzeit in der Postproduction-Phase und soll Ende 2010 erscheinen.