Urban Catalyst Book

Abb.: DOM publishers

Urban Catalyst: Mit Zwischennutzungen Stadt entwickeln

Buchvorstellung: um 19 Uhr, Altes Haus Ungarn, Kinosaal, Karl-Liebknecht-Straße 9, Berlin-Mitte. ARCH+ features 18: Philipp Oswalt, Klaus Overmeyer, Philipp Misselwitz im Gespräch mit Daniela Brahm und Wolfgang Kil

Zum Buch: Schneller als Stadtplaner voraussehen oder der Immobilienmarkt reagieren kann, werden Brachen und leer stehende Bauten in vielen Städten zu besonders lebendigen Orten. Hier entstehen informelle Nutzungen wie etwa Clubs und Bars, Unternehmen oder Märkte: Sie werden zu Laboratorien neuer Formen des Stadtge-brauchs, sozialer Praktiken, städtischer Ökonomien und kultureller Innovation. So werden temporär genutzte Räume nicht nur zu einer wertvollen Ressource einer lebendigen Stadt. Von hier gehen auch zentrale Impulse für neue städtische Entwicklungen aus.

Ungeplant und daher unkontrollierbar, wurden derartige Dynamiken von Investoren, der Immobilienwirtschaft und Verwaltungen lange argwöhnisch beäugt. Dass diese Phänomene jedoch produktiv genutzt werden können, zeigt das Buch Urban Catalyst von Philipp Oswalt, Klaus Overmeyer und Philipp Misselwitz, das soeben bei DOM publishers erschienen ist. Das Buch ist das Ergebnis zehnjähriger Forschung und Praxis des Autorenteams und ihrem Netzwerk in fünf europäischen Städten und analysiert ihre versteckte Logik. Urban Catalyst hat sich selbst an mehreren Projekten beteiligt und eine lebhafte Debatte in Gang gesetzt. Die strategischen Planungsinstrumente und Aktionsmodelle, die sie dabei entwickelten, stellt dieses Buch nun an-hand vieler Praxisbeispiele aus World Cities wie London bis zu schrumpfenden Städten Ostdeutschlands vor.

Basierend auf Fallstudien entwickeln die Autoren eine Typologie der Zwischennutzung: Sie beobachten und analysieren das Muster und die Dynamik des Ungeplanten. Gastautoren, darunter Saskia Sassen, Kees Christianse und Jesko Fezer gehen auf die Potenziale des Informellen ein, und schließlich beschreibt Urban Catalyst mögliche Wege, wie das Informelle in den Städtebau integriert werden kann und was Stadtplaner von Zwischennutzern lernen können: Handlungsmodelle für einen Open-Source-Städtebau. Urban Catalyst ist daher ein Plädoyer, den Gebrauch von Stadt wieder zum zentralen Ausgangspunkt von Stadtentwicklung zu machen.

Das Buch wendet sich an Stadtplaner, Architekten, Investoren, Kommunen und Bürger und alle, die sich für das Phänomen des Ungeplanten in der Stadt interessieren. Es plädiert für die Integration temporärer Nutzungen in eine neue Form der Stadtplanung, für eine Annäherung von Stadtplanung und städtischer Wirklichkeit und für einen intelligenten Umgang mit dem Ungeplanten. Mit Projekten aus Amsterdam, Basel, Berlin, Helsinki, Leipzig, London, Neapel, Rom, Wien, Zagreb und weiteren Städten.

 

Philipp Oswalt, Klaus Overmeyer, Philipp Misselwitz: Urban Catalyst. Mit Zwischennutzungen Stadt entwickeln. Mit Gastbeiträgen von Azra Aksamija, Kees Christiaanse, Margaret Crawford, Jesko Fezer, Arnold Reijndorp, Saskia Sassen und anderen Autoren. 384 Seiten, über 200 Abb., DOM publisher Berlin, 978-3-86922-244-8 (deutsch) EUR 38,00