Der Neptunbrunnen (Reinhold Begas, 1891) vor dem Roten Rathaus und der "Wasserklops" (Weltkugelbrunnen, Joachim Schmettau, 1983) vor dem Europa Center. Fotos: Verena Pfeiffer-Kloss

Der Neptunbrunnen (Reinhold Begas, 1891) vor dem Roten Rathaus und der “Wasserklops” (Weltkugelbrunnen, Joachim Schmettau, 1983) vor dem Europa Center. Fotos: Verena Pfeiffer-Kloss

Hansaviertel und Karl-Marx-Allee, Axel-Springer-Haus und Leipziger Straße, Haus der Kulturen der Welt und bcc, Zentrum West und Zentrum Ost, Gärten der Welt und BUGA Britz …

In der architektonischen Doppelung Berlins wird die Entwicklung von einer geteilten, über eine gedoppelte, hin zu einer vereinigten Stadt plastisch erfahrbar. Seit der Wiedervereinigung wurde die Dopplung des kulturellen Erbes, das sich in seinen Bauten und architektonischen Manifestationen materialisiert aber zunehmend unsichtbar.

Die Initiative Weltkulturerbe Doppeltes Berlin widmet sich nun diesem Thema. Sie möchte für diese Berliner Besonderheit sensibilisieren, die Sichtbarkeit des Doppelten Berlin erhalten und einen Antrag zur Aufnahme in die Nominierungsliste des UNESCO Weltkulturerbes vorbereiten.

In einer interdisziplinären Architektur-Geschichtswerkstatt und diversen Veranstaltungen soll die Kampagne zur Nominierung während der für September 2012 geplanten Ausstellung Between Walls and Windows. Architektur und Ideologie im Haus der Kulturen der Welt gestartet werden. Die Vorstellung der Initiative beginnt am 1. September mit der Eröffnung der Ausstellung, dem Kongress Weltkulturerbe Doppeltes Berlin und der Einweihung des temporären Initiative-Büros, welches im September 2012 ebenfalls im Haus der Kulturen der Welt eingerichtet sein wird. Über eine Website können sich Interessierte an der Initiative beteiligen und ihre Vorschläge und Anregungen zur Unterschutzstellung des doppelten Berlin einbringen.

Die Initiative Weltkulturerbe Doppeltes Berlin geht zurück auf das Netzwerk Akademie c/o mit den Architekten, Stadtplanern und Kulturtheoretikern Arno Brandlhuber, Tobias Hönig und Christian Posthofen. Die Akademie c/o setzt sich seit mehreren Jahren mit der architektonischen Gegenwart und der baulichen Zukunft Berlins auseinander. Urbanophil wird über Neuigkeiten der Initiative berichten.

Mit dem Thema der Stadtentwicklung im Doppelten Berlin hat sich auch urbanophil bereits beschäftigt. Die Stiftung Berliner Mauer in Kooperation mit dem Institut für Soziologie und dem Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin und mit der Unterstützung von urbanophil hat sich dem Thema in der Veranstaltungsreihe “Teilung und Mauer – Städtebauliche Entwicklung im doppelten Berlin” im Winter 2011/12 gewidmet (urbanophil berichtete).