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Das BMW Guggenheim Lab hat nach den Protesten und dem damit verbundenen Rückzug aus Kreuzberg nun seinen neuen Standort gefunden. Seitdem hat sich die Diskussion etwas beruhigt – zumindest in der medialen Öffentlichkeit. Andererseits geht die Vorbereitungen auf allen Seiten weiter. Die temporäre Struktur wird gerade errichtet, das Programm wurde veröffentlicht und auch die Kritiker des Labs arbeiten weiter an Ideen, um das Lab zu übernehmen und organisieren Proteste.

Es könnte also spannend werden. Sollten die Gegner nicht auf Gewalt, sondern auf Kreativität und gute Ideen setzten (wie es Claudius Prösser in der taz forderte) dann kann sich hieraus wirklich ein interessanter Diskurs ergeben, der neue Aspekte und Themen zur Stadtentwicklung hinzufügt.

Ein Format der Auseinandersetzung wird die Mobile Universität Berlin sein, die von den urbanophil-Mitgliedern Karsten Michael Drohsel, Stefan Höffken und Tobias Meier konzipiert wurde. Zusammen mit der Stiftung Freizeit und dem Netzwerk mikromakro konnte damit eine Plattform geschaffen werden, mit der Stadträume aktiv entdeckt und bespielt werden können. Ziel ist es, mit den Bewohnern vor Ort interaktive und kommunikative Prozesse in Gang zu bringen und Anreize und Möglichkeiten für verschiedene Partizipationsmöglichkeiten zu bieten. Jedes Projekt der MUB ist einzigartig und reflektiert eine bestimmte Situation im städtischen Kontext. Gleichzeitig ist aber bei allen Aktivitäten die Erkenntnis der Ausgangspunkt, dass in jeder Stadt vielfältige verborgene Inhalte existieren, die sichtbar gemacht werden können, wenn man sich neuen Zugängen (wie digitalen Medien, individuelle Stadtwahrnehmung, performative Methoden u.a.) gegenüber öffnet. Während des Labs wird die MUB das erste Mal zum Einsatz kommen, indem jeweils sonntags verschiedene Workshops angeboten werden. Sobald die Daten fixiert sind, werden wir euch hierüber nochmal informieren.

Damit in diesem Prozess auch unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen können, veranstalten wir am 30.05.12 um 20.00 Uhr gemeinsam mit dem Stadtlabor und dem Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung der Humboldt Universität Berlin die Veranstaltung „University meets Lab: Understanding urban space“. Zentrale Fragen sind wie und was eine Institution Universität von einem Format wie dem Lab lernen kann, wie der Transfer von Wissenschaft, Forschung und Weitergabe funktionieren kann und wie nachhaltig die vom Lab angestoßenen Projekte sind. Diese Veranstaltung ist öffentlich, das heißt, alle die konstruktiv mitdiskutieren wollen sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Wir freuen uns sehr zu dieser, aber auch zu den im Rahmen des Labs stattfindenden Veranstaltungen mit euch ins Gespräch zu kommen.