Immer wieder gibt es Fragen, die uns Urbanophile aufwühlen, zum Denken anregen oder ratlos zurück lassen. Diese Fragen wollen wir in loser Reihenfolge als Sonntagsfrage an Euch stellen, um sie in einer größeren Gruppe öffentlich diskutieren zu können.

Heute geht es um Stuttgart 21 und die Bewegung, die diese Woche in dieses Projekt gekommen ist: Einem Papier nach, das Anfang der Woche aus dem Bundesministerium für Bauen, Verkehr und Stadtentwicklung  der Stuttgarter Zeitung zugespielt wurde, prüft der Bund Szenarien für den Ausstieg aus dem Infrastrukturprojekt. Die Nachricht wurde vom zuständigen Minister Ramsauer zwar umgehend dementiert, jedoch lt. Berichten einiger Medien anders als von ihm gewohnt, was seitdem die Spekulation über die Richtigkeit des Inhalts befördert.

Ein Ausstieg des Bundes aus einem solchen Projekt zum derzeitigen Zeitpunkt wäre einzigartig und könnte in der Konsequenz ein Präzedenzfall für weitere Projekte sein. Denn nach allem, was wir zwischenzeitlich aus Projekten dieser Größenordnung wissen, sind es vor allem die vorbereitenden Verfahren, die einen Mangel an Augenmaß vermissen lassen und die Kosten, die bei fast allen aktuellen Projekten überproportional aus dem Ruder laufen. Da stellen sich verschiedene Fragen, die bei Legitimationsfragen beginnen und bei Finanzierungsfragen aufhören.

Aus diesem Grund möchte ich heute eine Diskussion anregen über die Frage, ob Verfahren wie z.B. Stuttgart 21 trotz dem Wissen um die Risiken und Gefahren, vor allem um die Finanzierbarkeit, da beschlossen und mehrfach legitimiert, weitergebaut oder anstatt dessen das Geld lieber in die Sanierung des jahrelang vernachlässigten Bahnhofs nach z.B. einer der existierenden Alternativen investiert werden sollte?

Kurz gefragt: Weiterbauen um jeden Preis?

Antworten wie immer über die Kommentarfunktion. Bin gespannt auf eure Meinungen.