Der diesjährige “Lange Tag der Stadtnatur” am 19. und 20. Juni zeigt in 500 Veranstaltungen an 150 verschiedenen Orten, dass Stadt und Natur sich nicht zwangsläufig ausschließen. Naturliebenden urbanophilen seien aus der Vielzahl und Vielfalt der einzelnen Programmpunkte einige Veranstaltungen empfohlen (Angaben ohne Gewähr). Man beachte, dass manchmal eine Anmeldung nötig ist und ein Ticket erworben werden muss (7/5 Euro):

Mobile Äcker am Moritzplatz
Samstags und Sonntags, Treffpunkt: Moritzplatz

In Führungen durch die Kreuzberger Prinzessinnengärten lässt sich mehr über unsere Idee einer mobilen, sozialen und ökologischen urbanen Landwirtschaft erfahren. Wir zeigen, wie man Brachflächen, Parkhäuser und Hochhausdächer mit Hilfe von transportablen Kompostbeeten temporär in urbane Äcker verwandelt und so neue grüne Orte urbanen Lebens, gemeinsamen Arbeitens, wechselseitigen Lernens und entspannten Genießens verwandeln kann.

Gleisdreieck – Berlins neuer City-Park
diverse Veranstaltungen am Samstag und Sonntag: am besten einfach “Gleisdreieck” in die Suchmaske eingeben.

Ein Park zwischen Gefängnismauern
Samstag 16-17.30 Uhr, Treffpunkt: Invalidenstraße 54

Nördlich des Hauptbahnhofes befindet sich hinter 5 Meter hohen Ziegelmauern der 2006 eröffnete Geschichtspark ehemaliges Zellengefängnis Moabit. Ein bedeutender Ort deutscher Geschichte und seit 2007 auch ein Ort bedeutender Landschaftsarchitektur. Führung durch den mit dem deutschen Landschaftsarchitekturpreis ausgezeichneten Park.

Grüner Wedding! Kiezspaziergang zwischen Humboldthain und interkulturellem Garten
Samstag 16 – 19 Uhr, Treffpunkt: Osloer/Drontheimer/Koloniestr.

Der Volkspark Humboldthain wurde ab 1869 als einer der ersten Berliner Volksparke angelegt. In Erinnerung der großen wissenschaftlichen Leistungen des Naturforschers Alexander v. Humboldt wurde er nach pflanzengeographischen Gesichtspunkten gestaltet. So sollte der Park nicht nur der Erholung, sondern auch der Volksbildung dienen. Seit dieser Zeit hat sich vor allem durch die Folgen des Weltkrieges viel in der Gartengestaltung verändert. Über den Brunnenplatz, entlang der Panke führt der Kiezspaziergang dann zum “Interkulturellen Garten der Generationen” (SUZ Mitte) in der Seestr. 74.

Von der Mündung durch die Plumpe – Wanderung entlang der Panke
Samstag 16-19 Uhr, Treffpunkt: Bertholt-Brecht-Platz

Durch Berlin fließt die Panke. Aber wer kennt deren Verlauf durch den Bezirk Mitte? Und was ist wohl die Plumpe? Bei der Wanderung werden wir die Natur am Fluss erkunden und Sehenswürdigkeiten am Ufer kennenlernen. Nebenbei erfährt man, wie der Name Gesundbrunnen entstanden ist und vieles Wissenswerte mehr.

Neue Ideen für alte Gelände – Wriezener Freiraumlabor
Samstag 16-18 Uhr/ Sonntag 14-16 Uhr, Treffpunkt: s. Beschreibung

Zwei gegenläufige Führungen (eine startet auf dem RAW-Gelände und eine im Wriezener Freiraum Labor) geben Einblick, wie Anwohner und interessierte Bürger ehemalige Bahnareale in den letzten Jahren zu Orten für Projekte, Unternehmen und Initiativen entwickelt haben. Lassen Sie sich das “Grüne Klassenzimmer” und die verschiedenen gärtnerischen Projekte zeigen und lernen Sie den Lokschuppen, den FreifunkHain und den Sportparcours kennen. Als besonderes Ereignis ist an diesem Wochenende der Zirkus Zack vom Verein zur Überwindung der Schwerkraft zu Gast auf dem Gelände, dessen Vorstellung Sie mit dem Ticket vom Langen Tag der StadtNatur besuchen können.

Von der Stadtbrache zum Bürgergarten
Samstag 16-18 Uhr, Treffpunkt: Bödiker/ Ecke Persiusstr.

Lang ist es her, dass diese Fläche brach und trist zwischen dem Beton der Gebäude lag. Die Laskerwiese ist heute dank engagierter Bürger ein bunter Park. Erfahren Sie beim Rundgang durch den Bürgergarten mehr zu den entstandenen 35 Parzellen, auf denen gemeinsam und interkulturell gegärtnert wird. Am Info-Point werden praktische Fragen zum Thema Recyclinggarten oder zum Anlegen eines Teiches oder eines Insektenhotels gern beantwortet. Kinder können den Teich unter die Lupe nehmen und ein Herbarium anlegen. Bereits ab 12.00 Uhr ist der Garten und das LasCafé für Interessierte geöffnet und um 17.00 Uhr trommeln “Buschfunk” für Groß und Klein.

Die Gartenstadt Neu-Tempelhof
Samstag 16-18 Uhr, Treffpunkt: Manfred-von-RichthofenStr/ Ecke Wolfring

In idealtypischer Weise spiegelt die Gartenstadt Neu-Tempelhof mit ihren Ring- und Radialstraßen, dem Grünring und dem zentralen Stadtplatz die gestalterischen Ideale der englischen Gartenstadtbewegung des 19. Jahrhunderts. Der Parkring e.V. setzt sich für den Erhalt und die Wiederherstellung der historischen Freiräume ein. Im Rahmen der Führung werden die Siedlungsgeschichte dargestellt und charakteristische Freiraumkonzepte und -gestaltungen erläutert.

Tankstellengarten – eine Oase in der City
Sonntag 16-18 Uhr, Bülowstr. 18

Eine jahrelang ungenutze Shell-Tankstelle wurde von einem Galeristen zu einem Privathaus umgebaut. Guido Hager plante einen Garten, der von chinesischen Kaisergärten der Qing-Dynastie inspiriert ist. So entstand zwischen Präriestauden ein Wasserbecken mit Seerosen und glitzernden Fischen. Bereits ab 14.00 Uhr ist die Gartentür für Interessierte geöffnet.

Rieselfelder Hobrechtsfelde – eine Hochlastfläche wird zum Hotspot
Sonntag 9-12 Uhr, Treffpunkt: Hobrechtsfelder Dorfstraße, Parkplatz Hochseilgarten

Das vor mehr als 100 Jahren eingeführte Kanal- und Rieselfeldsystem in Berlin war zu seiner Zeit hochmodern. Es führte langfristig aber auch zu einer enormen Schadstoffbelastung der bewässerten Felder. Nach der Wende wurden die stillgelegten Gebiete um Hobrechtsfelde umgestaltet – zum Wohle der Natur. Viele Pflanzen- und Tierarten haben den Lebensraum wieder für sich erobert, neue sind eingewandert. Entdecken Sie auf unserer Wanderung diesen neu gewonnenen Flecken Natur!

Zwischen Gartenlaube und Weltkulturerbe
Sonntag 10-13 Uhr, Treffpunkt: Seestraße 74, Gartenarbeiterschule Wedding

Der Nord-Westen des Ortsteils Wedding hat viel Grün zu bieten. Der Gartenkulturpfad Berlin verbindet vielfältiges städtisches Grün: Gartenarbeitsschule, Interkultureller Garten der Generationen, Schillerpark, Siedlung am Schillerpark (Architekt Bruno Taut/UNESCO-Weltkulturerbe), Friedhöfe, Kleingartenanlagen und Straßengrün. Ein Mosaik kleiner und großer Gartenschätze, von einem ortskundigen Gartenexperten vorgestellt. Die Wanderung endet im Schul-Umwelt-Zentrum Mitte (Scharnweberstr. 159).

Mit anderen Augen durch die Stadt – Ein stadtökologischer Spaziergang durch die City
Sonntag 10-12.30 Uhr, Treffpunkt: AM Köllnischen Park 5, vor dem Märkischen Museum

Natur ist allgegenwärtig in der Hauptstadt – nicht nur in Gestalt von Platanen und Linden, von Sperlingen und Tauben, sondern auch von Pflanzen und Tieren, die sich den flüchtigen Blicken entziehen. Lassen Sie sich auf einem naturkundlichen Stadtspaziergang die Augen für die Vielfalt des Lebens in der City öffnen, mit seltenen Arten bekannt machen und auf populärwissenschaftlich-anekdotische Art den Zusammenhang zwischen dem Stadtklima und der nicht unproblematischen Zunahme von invasiven (sich dominant ausbreitenden nichtheimischen) Arten und heimischen Opportunisten (Arten, die als Kulturnachfolger von unseren Monokulturen in die Stadt gelangten) erklären.

Grüne Dächer mit Aussicht
Sonntag: 11-16 Uhr, immer stündlich ausser 14 Uhr, Trefpunkt: Viktoriastraße 10-18

Wer den Aufstieg zum Gründach des Gästehauses wagt, sollte fit und schwindelfrei sein. Die Leiter zu der gewöhnlich nicht zugänglichen Plattform ist fünf Meter lang, ermöglicht dafür aber einen lohnenswerten Blick auf eine Vielzahl weiterer grüner Dächer. Bei der fachkundigen Führung erhält der Besucher nicht nur einen Einblick in die Arbeit der ufaFabrik, ihn erwartet als Entschädigung für den Aufstieg auch eine kleine Stärkung aus der Bio-Bäckerei.

Gartendenkmalpflege im Naturschutzgebiet
Sonntag 13.45-15-50 und 16.15-18.00 Uhr, Treffpunkt: Pfaueninselchaussee um 13.30 bzw. 16.00 am Fähranleger auf der Landseite

Die Pfaueninsel gehört zum Weltkulturerbe und ist ein europaweit bedeutsames Naturschutzgebiet. Der langfristige Erhalt des Gartendenkmals und des Naturschutzgebietes kann jedoch nur durch eine sensible zielgerichtete Pflege erfolgen. Auf der Führung wird die oftmals schwierige Gratwanderung zwischen den unterschiedlichen Interessen an Beispielen vorgestellt.

Alter Ort ganz neu – Rundgang StadtGut Blankenfelde
Sonntag 15-17 Uhr, Treffpunkt: Hauptstraße 30 in Blankenfelde

Das StadtGut Blankenfelde liegt inmitten des Dorfes, umgeben von Landschaftsschutzgebieten. Informieren Sie sich bei einem Rundgang darüber, wie hier ein ganzheitliches Natur- und Kulturprojekt sowie ein Lebens- und Arbeitsprojekt umgesetzt wird. Erfahren Sie mehr über die Naturschutz- und Tourismusstation ( “Tor zum Naturpark Barnim”), die Handwerksbetriebe, den Hofladen, den Waldkindergarten, die Freie Naturschule und das generationsübergreifende Wohnen.