Wie erkennt man eigentlich eine Revolution in der Architektur? Kristina Luce nimmt sich zur Beantwortung, in ihrer Dissertation an der Universität von Michigan, der Untersuchung des eigentlichen Werkes der Architekten an: Ihren Darstellungsmethoden wie Grundriss, Schnitt und Axionometrie. Diese seien nicht bloße Repräsentationsmittel der späteren Werke, sondern in ihnen spiegeln sich Architekturauffassungen und mit ihnen werden Schlachten über vorherrschende Architekturverständnisse geschlagen, wie auch umgekehrt die technischen Möglichkeiten der Darstellungsart neue Impulse für die Architektur geben können. Folgt man Luce weiter, gehen große Umbrüche im Berufsbild und in der Architektur einher mit dem Aufkommen neuer Darstellungsarten, wie dies der Übergang von Gotik zur Renaissance zeigt. Dieser historische Vergleich mündet in der für den Schreiber sympathisch-erscheinenden These, dass die heutigen Veränderungen in der digitalen Darstellungstechnik nur den Schluss zulassen, dass sich die Architektur in einer ähnlich gravierenden Umbruchphase, sprich Revolution, befindet. Denn wer ließt schon lieber, die Architektur würde sich zur Zeit in einer Krise befinden?
Die Dissertation scheint noch nicht fertig zu sein oder zumindest nicht online verfügbar. Im Netz findet sich jedoch eine Kurzfassung derselben sowie ein lesenswertes Interview mit Kristina Luce.