Internationale Museumsexperten, Architekten und Bürger haben im April 09 während einer zweitägigen Konferenz um mögliche Zukunftskonzepte für das Kunstareal München diskutiert. Der Lehrstuhl für Städtebau und Regionalplanung der TU München und die Stiftung der Pinakothek der Moderne präsentieren nun die Ergebnisse der Konferenz zusammen mit Entwürfen und Visionen zum Kunstareal, die von Studenten im Wintersemester 08/09 erarbeitet wurden.

Neben den Kernaussagen der Konferenz, die Grundlage für die weitere konzeptionelle Entwicklung eines Masterplanes sind, stehen die Ideen und Visionen des Entwurfs „Urban Context Kunstareal München“ im Mittelpunkt der Schau. Die Arbeiten der Studenten vermitteln über Modelle und Visualisierungen einen Einblick in Visionen einer möglichen Neugestaltung des Kunstareals. Ausgewählte Entwürfe verdeutlichen, wie durch konzeptionelle und räumliche Interventionen die Kapazitäten und Qualitäten des Areals besser genutzt sowie Sichtbarkeit und Zugänglichkeit des Geländes verbessert werden könnten. Bottom Up! Im Rahmen der Ausstellung wird auch die Studie „Musealization“ zur internationalen Museumsentwicklung präsentiert.

Ausstellung bis zum 11. Juli 2009
Architekturgalerie München Türkenstraße 30 / 80333 München
Eingang über Architekturbuchhandlung L. Werner
Mo. – Mi. 9.30-19.00 / Do. – Fr. 9.30-19.30 / Sa. 9.30-18.00


Wo genau befinden wir uns? In einer monumentalen Parklandschaft um das Epizentrum der drei Pinakotheken expandiert und verdichtet sich das Kunstareal München. Mit seinen neuen Institutionen – vor kurzem errichtet, momentan im Bau oder noch in der Planung – ist das Kunstareal, über die Potenz seiner verschiedenen Sammlungen hinaus, eine urbane Maschine. Als Teil des globalen Kunstbetriebs dient es gleichzeitig als öffentliche Sphäre für Bewohner und Besucher. Die Maxvorstadt, Münchens erste Stadterweiterung, angelegt auf einem 200-Meter-Raster, diente in der Vergangenheit als Tableau für verschiedene urbane Ideologien – von Isar Athen bis Hauptstadt der Bewegung.

Ihre dezentralen Qualitäten und die zusätzliche Trennung von der Innenstadt durch den Tunnel bilden als Standort für das Kunstareal München eine Herausforderung. Neben der Bereitstellung von fehlenden Ausstellungs- und Depotflächen verlangen die nicht fixierten Grenzen und die kritische Masse unterschiedlicher Nutzungen und Orte des Areals nach einer konzeptionellen Auseinandersetzung. Wie definiert sich die Schnittstelle zwischen innerer Logik und Expansion einzelner Institutionen und der Pluralität ihres urbanen Kontexts?

Ein Erfolg von Kunstareal München. BOTTOM UP! liegt in der Weiterführung des Prozesses um die Auseinandersetzung mit der Entwicklung dieses innerstädtischen Areals. Hierzu wurde bereits ein Masterplan vom Architekten Gunter Henn in Zusammenarbeit mit der Stiftung der Pinakothek der Moderne, die kunstbegeisterte Münchner Bürger 1994 ins Leben gerufen haben, entwickelt. Danach wird von den drei Pinakotheken ein neues Zentrum gebildet, wobei der zweite Bauabschnitt der Pinakothek der Moderne das Zentrum vervollständigen soll. Die Verdopplung der Depot- und Ausstellungsfläche von derzeit 20.000 auf 40.000 qm ist ein weiterer Ansatz des Masterplans. Im Herbst 2009 werden die nächsten Schritte zur Weiterentwicklung des Masterplans erwartet.