Die olympischen Spiele beginnen regelmäßig mit dem Auflaufen verschiedener Folklore- und Musikgruppen, dass sich die meisten Betrachter in der Regel ersparen. Dabei bildeten die Künste nach einem der Väter der modernen olympischen Spiele Pierre de Coubertin einen festen Bestandteil neben den Sportveranstaltungen. In den Jahren zwischen 1912 und 1948 wurden so in den Disziplinen Architektur (mit der Unterteilung in Stadtplanung und Architekturdesign), Skulptur, Literatur, Malerei und Musik ebenfalls Medaillen verteilt. Eingereicht werden konnten Arbeiten, die einen Zusammenhang zum Sport hatten. Wohingegen die Sportler dem Amateurstatut verpflichtet waren und ihre Disziplin nur nebenberuflich ausübten, stammte die Mehrheit der Kunstarbeiten jedoch von vollberuflichen Künstlern. Dies führte wohl auch zu deren Ausschluss und liess sie zu dem werden, was sie heute sind: eine nette und wenig beachtete Begleiterscheinung.

(Alfréd Haj??s als Sportler und sein Beitrag zu Olympia als Architekt. Quellen: Hajos-Gesellschaft und Olympic-Museum)

In der Geschichte gab es zwei Personen die sowohl sportlich als auch künstlerisch bei Olympia geehrt wurden. Der Amerikaner Walter Winans gewann nicht nur eine Goldmedaille als Sportschütze sondern auch für seine Skulptur “An American Trotter”. Der Ungar Alfréd Haj??s widmete sich nach einer erfolgreichen Karriere als Sportler (Zweimal Sieger bei Schwimmdisziplinen) der Architektur. 1924 reichte er bei den Spielen in Paris zusammen mit Deszo Lauber einen Entwurf für ein Schwimmstadion in Budapest ein und wurde mit der Silbermedaille belohnt. Inwiefern es bei Haj??s zu einer Synthese von Sport und Kunst gekommen ist, ist dem Autor leider nicht bekannt.

Weitere Quellen: Wikipedia, Meaus, University of Leeds, Internationales Komitee Pierre de Coubertin, Wikipedia