Die Planerinnen und Planer unter uns wissen es: Planer haben ein Problem, Aspekte ihrer Profession kurz und knapp auf den Punkt zu bringen. Das führt in der Konsequenz dazu, dass die Zuhörerschaft nach zehn Minuten keine Lust mehr hat und dann nur noch fragt, was man letzte Woche so gemacht hat oder einfach frustriert schweigt.

Seit Neustem hört man von einer Methode, die in dieser Sache Abhilfe schaffen kann: Pecha Kucha. Der Name ist zugegebenermaßen nicht so richtig sexy, aber die Methode hat was. Mit Hilfe von Pecha Kucha wird ein Thema  – jedes Thema ist denkbar – zielgruppenfreundlich mit Hilfe von 20 Bilder, die jeweils 20 Sekunden lang aufleuchten, erläutert. Das ganze Spektakel dauert also nicht länger als sechs Minuten und vierzig Sekunden. 6:40.

In Berlin kann man – zum Erschrecken der Autorin – bereits seit mehreren Jahren regelmäßig der “PechaKuchaNight” beiwohnen oder einfach selbst einen Vortrag halten. Die letzte Nacht fand am 19. Juni 2012 im Festsaal Kreuzberg statt. Zehn Vorträge konnte man hören – die Themenvielfalt war entsprechend groß. Angefangen bei Solarstrom-Systemen für Entwicklungs- und Schwellenländer über die Designgeschichte der Münchener Olympiade bis hin zur Funktionsweise des Traumas konnte man innerhalb dieser unterhaltsamen zwei Stunden eine Reise durch die großen und kleinen Nischen des Wissen unternehmen.

Insgesamt eine gelungene Sache, der Unterhaltungswert ist jedoch stark abhängig von der Rhetorik der Vortragenden. Großes Plus ist der Erkenntnisgewinn zu zehn verschiedenen Themen, der einem erstaunlich gut auch Wochen später noch im Kopf bleibt. Bei wem das nicht der Fall ist: Es gibt die Möglichkeit, alle Vorträge (Slides und Audiospur) noch einmal auf der Webseite nachzuhören.

Und für alle Planer, die demnächst mal wieder erklären müssen, das sie so in ihrem Beruf machen, hier noch das Pecha Kucha zum Bebauungplan. Rhetorisch im übrigen auch sehr gelungen. Nachmachen ausdrücklich empfohlen!