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Adventskalender Franke Türchen 13 Tesla Erkner

#13 Metropolregion (13. Bezirk). Entfesselte Riesen

King Kong und Godzilla liften die Stromautos in die nächste Etage. Die Roboter liefern im Oktober auf einem Volksfest eine Show. Vorläufig zum Schein sind sie aktiv auf der Produktionsstrecke in den 700 Meter langen Hallen der einzigartigen, Zukunft versprechenden, ohne Baugenehmigung errichteten, umstrittenen und umjubelten Grünheider Gigafactory 4 von Elon Musk. Der noch an die Erde gefesselte Geldriese lädt tausende Berlin-Brandenburger auf seine Ex-Baustelle ein (der Bau ist ja fast fertig), wo er, wie im April angekündigt, zusätzlich eine Batteriefabrik in den Sand setzen will. Ist Musk der Messias, der des Propheten Kohl Landschaften endlich zum Blühen bringt? Mit...

Experiment Ebertplatz

Ein Gastbeitrag von Martin Herrndorf, agora Köln Am Ebertplatz formiert sich eine in Köln einzigartige urbane Koalition, um das „Interim“ bis zum anstehenden Umbau zu gestalten. Ein Experiment in urbaner Lebensweise und Raumgestaltung. Wird es funktionieren? Ein kurzer Einblick und ein Ausblick auf den Tag des guten Lebens, den wir rund um den Platz am 1. Juli veranstalten. Brutalismus-Ideal und Hassobjekt, Betonwüste und Kunstort, Angstraum und Spielwiese – der Ebertplatz hat es bundesweit in die Presse geschafft. An ihm bündeln sich Kräfte, die unsere Städte und die Auseinandersetzungen in den nächsten Jahren prägen werden. Hier treffen und Künstler auf Sozialarbeiter,...

Kann man Banken lieben?

Zwischen Hochhausplan und Wiederaufbau - die Stadtentwicklungsplanungen von Frankfurt am Main sind nicht unumstritten. Derzeit wird das neue Quartier zwischen Dom und Römer samt des kaiserlichen Krönungsweges (scheinbar) rekonstruiert. Tatsächlich entstehen Neubauten mit historischer Verkleidung, wohl ohne den Charme der zurückgesehnten Altstadt. Das Europaviertel wird wegen seiner Gesichtslosigkeit kritisiert, die Nachkriegsmoderne soll verschwinden und im Ostend werden Kreative verdrängt. Wo soll das alles nur hinführen? (mehr …)

So geht Stadt: Fünf Thesen für gute Nachbarschaft

Ein Gastbeitrag von Christine Bleks Am 31. Mai werden die diesjährigen Gewinner des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ bekannt gegeben. Unter dem Motto „NachbarschafftInnovation“ suchten die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ nach Lösungen und Projekten, die Gemeinschaft und Nachbarschaft fördern. Diese werden vor allem in Städten dringend gebraucht, auf die in Zukunft große Herausforderungen zukommen – nicht zuletzt durch Migration und demografischen Wandel. Wer allerdings in diesem Kontext von Problemvierteln spricht, hat schon den ersten Schritt in die falsche Richtung getan. Fünf Thesen, die erklären, warum Politiker auf ihre Wortwahl achten sollten und wieso Bürgerbeteiligung mehr bedeutet,...

Partizipation des Vergessens

André Franke schaut auf die Entwicklung der Berliner Mitte, hier sein Gastbeitrag: Es ist schon ganz schön viel verlangt, was Stefan Evers sich da wünscht. “Mit einem weißen Blatt Papier” sollten wir in den Stadtdialog ums Rathausforum gehen. Der stadtentwicklungspolitische Sprecher der CDU im Abgeordnetenhaus hat da schlichtweg eine Unmöglichkeit geäußert. Oder eben einen Wunsch. Die Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung zur “Berliner Mitte” vom letzten Montag hatte Ausnahmecharakter. Es wirkte, als fände sie in einem geschützten Raum statt. Und dieser Raum kam zustande, weil jedem klar war, dass es heute nicht um Inhalte ging, sondern um die Form. Zebralog, Agentur für...

Filmrezension: Wem gehört die Stadt?

Wem gehört die Stadt? Dokumentation über den Kampf um das Kölner Helios-Gelände Gehört die Stadt den Beamten, die sie verwalten? Den Bauherren, die sie kaufen? Oder den Menschen, die sie bewohnen? Diesen Fragen geht die Kölner Filmemacherin Anna Ditges in „Wem gehört die Stadt – Bürger in Bewegung“ auf den Grund. Die bewegende 90-minütige Dokumentation, die am 19. Februar in den Kinos startete, zeichnet den Kampf um das Kölner Helios-Gelände nach, einem ehemaligen Industrieareal im Stadtteil Ehrenfeld, dessen alte Werkshallen bisher vorwiegend als Clubs, Ateliers, und Werkshallen genutzt wurden. Bis Investoren und Stadtplaner im Jahr 2009 das knapp vier Hektar...

Urban Living – Kooperativer Ideenworkshop zur Zukunft des Wohnens

[vimeo]http://vimeo.com/88172413[/vimeo] Der Wohnungsmangel in den Innenstädten ist nicht nur ein Berliner Problem. Umso spannender das Verfahren, welches jetzt durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt angeregt wurde: Ein Kooperativer Ideenworkshop zur Zukunft des Wohnens. Für acht Grundstücke wurden von 31 verschiedenen Büros Ideen für die Entwicklung zukünftiger Wohnstandorte entwickelt. Aber nicht nur die Expertenmeinung ist hier gefragt, sondern auch die Meinung der Bürgerinnen und Bürger. Sie sollen auf der einen Seite die Ideen für die jeweiligen Standorte kommentieren, auf der anderen Seite die drängenden Themen wie Nachverdichtung als Chance oder Wohnformen der Zukunft diskutieren. Es sind bereits einige Diskussionen und Themen aufgegriffen, es...

Das Parlament der Visionen.

Entwurf für einen partizipativen Stadtplanungsprozess von Ragna Körby und Tobias Kurtz Worum geht es? P A R T I Z I P A T I O N. Ein Wort, das über alle Medien hinweg und über alle gesellschaftlichen Gruppen und Schichten hinweg in den letzten Jahren wieder Konjunktur hat. Dies bekommt insbesondere die Planung zu spüren, wie die kontinuierlich geführten Bahnhofs-, Flughafen- und Konzerthausdebatten deutlich machen. Bürgerinnen und Bürger verlangen wieder mehr Beteiligung an Planungsprozessen. Sie gehen dafür auch auf die Straße, erwirken durch ein breites Engagement Volksentscheide oder ziehen vor das Bundesverfassungsgericht. Diese Indizien zusammengenommen belegen, dass formelle, rechtlich...

Was bleibt von der Tempelhofer Freiheit?

Am 15. April 2011 wurden "gross.max" und "sutherland architects" als Sieger des Wettbewerbsverfahrens Parklandschaft Tempelhof gekürt. Der Auswahl ging ein langes und intensives Wettbewerbs- und Verhandlungsverfahren voraus, indem aus zunächst 78 Entwürfen sechs Preisgruppen ausgewählt wurden, die ihre Arbeiten in einem fast einjährigen Prozess zur Abgabereife brachten. Angepasst wurden die Entwürfe den in Bürgerforen abgefragten Wünschen der Berlinerinnen und Berliner, den Beiträgen der Fachleute und der Bezirke und der rasanten Entwicklung des Feldes, die es ganz ohne jegliche Planung vollzog. (mehr …)