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»Die Fassade« von Jan Büchsenschuß

Die Fassade ist der meist diskutierte Teil eines Gebäudes. Kein Wunder, ist sie doch dessen sichtbarstes Zeichen und schnell fällen wir ein Urteil. Doch wissen wir eigentlich genug über die Geschichte und Theorie der Fassade, um wirklich sehen zu können, von was und wem sie uns erzählt? Die Fassade, so schreibt Jan Büchsenschuß in seinem neuesten Buch, ist ein architektonisches Element, dass die Leute tadeln, weil sie es nur schwer lesen können. Von diesem Gedanken ausgehend bietet der Autor einen pointierten Einstieg in das Thema und zugleich eine Grundlage zum Neudenken der Fassade.  In kurzen Essays nimmt Jan Büchsenschuß die...

Farbe in die Stadt

Hauspainting in London (Fotos: Let's colour project) Ähnlich wie der hier beschriebenen "Fast Lane Alexanderplatz" liegt dem "Let's colour project" eine klare Werbestrategie zugrunde. Dennoch ist die Initiative bemüht, auch einen gemeinnützigen Zweck zu verfolgen: graue Flächen in Stadttteilen oder an Gebäuden werden zu farbenfrohen Glanzlichtern transformiert. Sie nennen es "A mission to spread colour all over the world". Im März 2010 begonnen, hat sich die Farbe bereits in mehreren Städten unterschiedlicher Kontinente ausgebreitet. Jeder kann Teil dieser Farbwelle sein, nach dem Motto: Gemeinschaftlich kann man etwas bewegen. Die Bilder sind auf jeden Fall sehr farbenfroh und machen beim Gedanken...

Wenn sich ein Denkmal hinter einem Denkmal versteckt…

...hat es selbst Schuld und wird abgerissen. Notizen zu einem ungewöhlichen Denkmalstreit... [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=dSWPCwtcVaE[/youtube] Am westlichen Ende des Brühls in der Leipziger Innenstadt verschwindet ein Bauwerk der besonderen Art. Es handelt sich um ein Kaufhaus, das 1908 erbaut wurde und nach schweren Kriegsschäden durch einen Umbau in den 1960er Jahre mit einer vorgehängten geschwungenen Aluminumfassade versehen wurde. Die Alumniumfassade wurde von Harry Müller entworfen und ist ein typisches Beispiel der Nachkriegsarchitektur. Sie konnte nach Protesten vor der Entsorgung bewahrt werden - weichen muss das Gebäude einem Einkaufzentrum, für das bereits drei schlanke Wohnhochhäuser abgerissen wurden. Die Fassadenelemente der "Büchse", so der...

Temporäre Fassadenkunst

[vimeo]http://vimeo.com/6555161[/vimeo] Passend zu unseren anstehenden urbanoFILMS #10 mit dem Thema Streetart, haben wir ein schönes Video gefunden. Der Streetart Künstler blu hat uns letztes Jahr mit seiner schicken Animation begeistert. Nun hat er wieder ein neues Werk, welches einfach beeindruckt: Raum und Farbe verschmelzen zu einer neuen Welt und hauchen dem alten Ort neues Leben ein. (urbanshit.de) So ist es! Viel Spaß beim ansehen. [via urbanshit.de]

Chicago von seiner schönsten Seite

Hochhäuser in Chicago (Foto von M. Wolf) Wie anders, faszinierend und auch auf ihre Art schön die gleichförmigen Fassaden in Chicago Downtown sein können, zeigt der Fotograf Michael Wolf. Anfang 2007 wurde er eingeladen, die Chicagoer Stadtlandschaft zu fotografieren. Wolf chose to photograph the central downtown area, focusing specifically on issues of voyeurism and the contemporary urban landscape in flux. [via: stadtstadtstadt]

Hauswandlaufen

(Werbefoto des Anbieters jochen-schweizer) Vor ein paar Tagen wurde bei uns der urbane Sport Parcour vorgestellt. Eine weniger athletische Variante die gebaute Umgebung neu zu erleben und damit für fast jedermann geeignet, ist das House-Running. Gesichert wie beim Klettern, lässt sich der Sportler über die Kante eines möglichst hohen Gebäudes kippen und läuft die Fassade senkrecht hinunter. Diese Art des Abseilens hat militärischen Ursprung und wird auch Australian Rappel genannt. Der Verein Deutsche Sprache hat für den Trendsport mit englischem Namen auch schon eine bildliche Übersetzung gefunden: Hauswandlaufen.

Potemkinsches Dorf

Als die russische Zarin Katharina II 1787 ihre neu eroberten Gebiete auf der Krim besichtigte, ließ der damalige Gouverneur Grigori Potjomkin in den Dörfern Kulissen aufstellen, die ihren schlechten Zustand übermalen sollten. Den umgekehrten Weg gehen die aus dem Street-Art kommenden Künstler fauxreel und Specter in ihrem "City renewal project" in Toronto. Die detailgenauen Herstellungen von Fassaden sind Rekonstruktionen von geschlossenen Läden der Umgebung. Sie verschwanden im Zuge der Gentrifizierung von Stadtteilen und sollen als zweidimensionale Wiederauferstehung an den Verlust dieses Wandels erinnern. Zwangsläufig befinden sich die Rekonstruktionen bis auf die Eingangsfront im inneren einer Werkhalle. Auch ohne das Projekt...