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Rezension »En passant – Reisen durch urbane Räume: Perspektiven einer anderen Art der Stadtwahrnehmung« herausgegeben von Kay von Keitz und Sabine Voggenreiter

Neue Herangehensweisen an die Wahrnehmung von urbanen Räumen haben momentan Konjunktur. Begründet liegt dies in einem gesteigerten Interesse an urbanen Prozessen und den individuellen Lebensumwelten, die über unterschiedliche Formate bewusst gemacht und erlebt werden können. Das Buch »En passant - Reisen durch urbane Räume: Perspektiven einer anderen Art der Stadtwahrnehmung«, das aus der Stadterfahrungsreihe der Kölner Architektur-biennale »Plan« im Jahr 2008 hervorgegangen ist, greift vier unterschiedliche Positionen zur Stadtwahrnehmung auf und präsentiert diese in Form einer erweiterten Dokumentation der zugrundeliegenden Spaziergänge. Die vier Protagonisten, die von den Herausgebern und Andreas Denk, dem Chefredakteur der Zeitschrift »der Architekt«, eingeladen wurden Spaziergänge...

Rezension „WERTE. – Begründungen der Denkmalpflege in Geschichte und Gegenwart“ Hans-Rudolf Meier, Ingrid Scheurmann und Wolfgang Sonne (Hrsg.)

Selten fand ich das Cover eines Buches passender, als das des Bandes “WERTE.”, das letzten Monat im Jovis Verlag Berlin erschienen ist. Das Cover zeigt den halb abgerissenen Palast der Republik. Lediglich die Treppenhäuser stehen noch trotzig vor der „historischen“ Kulisse mit Lustgarten, Altem Museum, Berliner Dom, Marienkirche etc., aber auch vor der schon neubebauten Ecke an der Spandauer Straße. Auf diesem, vom Fotografen Matthias Koch aufgenommenen Bild verdichten sich nicht nur an die 800 Jahre ablesbarer Berliner Stadtgeschichte, sondern auch die großen Auseinandersetzungen um Zerstören und Bewahren, was an dieser zentralen Stelle der Hauptstadt immer mehr mit Bildern und...

SA. 20.04.2013 14:00 Uhr: STADTFORSCHERTRAINING #02 mit Eva Reblin

Die Straße, die Dinge und die Zeichen – ein semiotischer Spaziergang entlang der Potsdamer Straße von und mit Eva Reblin Dass jenes Straßenschild den Namen der Straße anzeigt, sehen und wissen wir. Wir wollen uns aber fragen, in welcher Weise es dies tut. Und ist dieses Haus eben nur ein Haus, in dem man wohnt oder arbeitet? Oder finden wir in ihm nicht eine Vielzahl von ganz unterschiedlichen Bedeutungs(ge)schichten? Wann werden die Straßendinge zu Zeichen? Können wir unterschiedliche Arten dieser Ding-Zeichen unterscheiden? Und wenn wir Kenntnis über das Vorhandensein und die Beschaffenheit von Zeichen erlangt haben, wie können wir diese...

Rezension „Mit Zwischennutzungen Stadt entwickeln“ Urban Catalyst (Hrsg.)

In letzter Zeit nimmt das Interesse am Thema "Zwischen-" oder "Pioniernutzungen" deutlich zu. Das zeigen die Publikationen „Urban Reset“, „Second-Hand Spaces“ und ganz frisch aus dem Druck auch die Publikation „Urban Catalyst – Mit Zwischennutzungen Stadt entwickeln“. Urban Catalyst sind Player der ersten Stunde, die schon früh temporäre urbane Dynamiken entdeckt und wissenschaftlich, wie praktisch begleitet haben. (mehr …)

leises.berlin.de: Auf dem Weg zu einer neuen Beteiligungskultur?

Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat die BerlinerInnen zur Diskussion über die Geräusche der Stadt eingeladen. Auf der Internetseite leises.berlin.de konnten sie Anfang 2013 vier Wochen lang ihre Erfahrungen über zu laute Straßen oder Flugrouten mitteilen. Einerseits finde ich die Methodik dieses partizipativen Verfahrens einen Fortschritt für die Berliner Beteiligungskultur, anderseits bezweifle ich die tatsächliche Durchschlagskraft der Ergebnisse in der Umsetzung. Meine Wohnung ist ein traditioneller Altbau. Vor ein paar Wochen stellte leider das Fenster der inneren Balkontür seinen Dienst ein und dekorierte unseren Boden mit unzähligen Glasstückchen. Für die Reparatur wurde die Tür komplett entfernt. Der Raum...

Partizipation und Architektur oder: Wie man Lebensräume baut.

Vor Kurzem ging es im Berliner „Citizen Art Days – Spot“ um „kooperative Kunststrategien und Beteiligungspotentiale im öffentlichen Raum“. Der Abkömmling der „Citizen Art Days“, die im Februar des Jahres stattfanden, bot denn auch die Möglichkeit zu Diskussionen, Mitgestaltungen, Workshops und Kunstaktionen. Unter dem Titel „Vertraute Fremdkörper“ fand auch eine Exkursion in das Einkaufszentrum „Alexa“ am Alexanderplatz statt. Karsten Michael Drohsel führte rund ein Dutzend angehende Flaneure in den Konsumtempel und gab ihnen auf den Weg, vor allem die Überlagerung von öffentlichen und privaten Räumen und Zonen auf sich wirken zu lassen. Getragen war sein Sensibilisierungsversuch von der Sorge, dass...
Kunst im öffentlichen Raum

Zum Nachhören: Eine Stunde urbanophil im Radio

Am vergangenen Samstag waren Verena Pfeiffer-Kloss, Vorsitzende des Vereins urbanophil und urbanophil-Gründer Stefan Höffken bei Deutschland-Radio Wissen zu Gast. Gut eine Stunde lang haben die beiden über urbanophil und die Themen, die uns bewegen, geredet. Die Sendung kann weiterhin online oder als Podcast angehört werden und sei hiermit allen ans Herz gelegt. Selbst andere urbanophil-Mitglieder konnten noch neue Inspirationen gewinnen und für alle Leser unseres Blogs gibt es bestimmt ein paar interessante Informationen darüber, wie alles anfing, wohin es noch geht und warum alles so ist, wie es ist. Hier geht es zur Sendung "Urban Blogging - Die Stadt mitgestalten"

Stadtentwicklung im doppelten Berlin: Widerstand gegen Verfall und Abriss

Seit September läuft die Veranstaltungsreihe "Teilung und Mauer - Stadtentwicklung im doppelten Berlin". Morgen, 8.12. geht sie leider zu Ende - alle Abende waren äußerst spannend und bereichernd. Letzte Chance also! Diesmal wird der Widerstand gegen Verfall und Abriss von Gebäuden und die damit verbundene Zerstörung sozialer Strukturen in den Kiezen in Ost- und West-Berlin diskutiert. Kreuzberg SO 36 und Prenzlauer Berg – Widerstand gegen Verfall und Abriss Donnerstag, der 8.12.2011, 19.30 Uhr, Besucherzentrum der Stiftung Berliner Mauer Beiträge:Wolfgang Kil (Publizist), Wulf Eichstädt (Architekt/Stadtplaner) Kommentar: Tobias Meier (Stadtforscher) Moderation: Gabi Dolff-Bonekämper (Kunsthistorikerin/Denkmalpflegerin) Flyer der Vortragsreihe (pdf)

Stadtlabor WiSe 2011/2012

Diesen Mittwoch eröffnen Eszter B. Gantner und Carolin Genz das neue Semester im Stadtlabor. Das Stadtlabor ist Bestandteil des Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität Berlin und widmet sich primär der Stadtforschung: "Wir verstehen Städte als Gesellschaftslabore der Moderne und Spätmoderne, in denen soziale und kulturelle Entwicklungen in Gang gesetzt und verdichtet werden. [...] Neben den Methoden der ethnografischen Stadtforschung beschäftigt sich das Labor Stadtanthropolgie auch mit Fragen des Städtevergleichs, in denen Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Verflechtungen von Städten heraus gearbeitet werden." Die erste von insgesamt sechs Sitzungen widmet sich der Notwendigkeit und Problematik der Übersetzung von Lefebvres Werken: "Nicht...

Volksspree – Neue Idee für einen alten Konflikt

Mediaspree – Mediaspree versenken – Spreeufer für alle! - Megaspree – Spreepiraten u.s.w. Man weiß sofort worum es geht, wenn man diese Schlagworte hört. Aber man hat lange nichts mehr über die Prozesse an der Spree zwischen Jannowitz- und Elsenbrücke gehört. Über den Konflikt zwischen den Investorenplanungen und dem Gegenentwurf des Bürgerentscheides ist es stiller geworden. Gelöst ist er damit nicht. Nach wie vor fehlt diesem Spreebereich ein integriertes Konzept, das die Belange aller Nutzerinnen und Nutzer des Gebietes aufnimmt und dem Bereich eine neue Identität jenseits des profitorientierten Mediaspree-Images gibt. Zu diesem Zweck hat eine Gruppe von drei Masterstudierenden...