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Buchrezension: »Integrierte Stadtentwicklungsplanung« von Stefan Heinig

In seinem Buch zur »Integrierten Stadtentwicklungsplanung« gibt Stefan Heinig einen ausführlichen und gut strukturierten Überblick zum Thema. Eine Empfehlung kann vor allem für die Lehre sowie für fachlich interessierte Neueinsteiger ausgesprochen werden. Mit dem Satz »Ohne die Coronapandemie wäre dieses Buch nicht entstanden« beginnt Stefan Heinig seine Danksagung am Ende von »Integrierte Stadtentwicklungsplanung. Konzepte - Methoden - Beispiele« und verweist damit darauf, dass er in seinem Sabbatical eigentlich zu reisen geplant hatte, nun aber zuhause bleiben musste und deshalb mit der Arbeit an diesem Buch begann. Auch wenn das Reisen für die eigene Weiterentwicklung sicherlich auch ein Gewinn gewesen wären,...
Berlinische Galerie Anything Goes Modell Friedrichstraße

“Anything Goes?” Fragen zur Berliner Postmoderne

Ein Gastbeitrag von Felix Richter Ist das noch MODERN oder schon POSTMODERN? Die eben eröffnete Ausstellung: "Anything Goes? Berliner Architekturen der 1980er Jahre" in der Berlinischen Galerie stellt diese Frage nicht explizit, vielmehr ist sie Impulsgeber, im schillernden Kaleidoskop der geteilten Berliner Baugeschichte noch einmal gezielt dieser Frage nachzugehen. Moderne oder Postmoderne? Ob als gesellschaftliche Epochendiskussion oder ästhetische Stildebatte – nur selten gehen die Einschätzungen von ArchitektInnen, KunsthistorikerInnen und Architekturinteressierten so lebhaft und facettenreich auseinander wie im Fall des vielfach postulierten Übergangs zur Postmoderne, der mehrheitlich in den frühen 1970er Jahren gesehen wird: Folgt auf die zukunftszugewandte Ära der Moderne tatsächlich eine...

Von Vision (und Wirklichkeit) der größten autoreduzierten Innenstadt der Welt: Der Volksentscheid Berlin autofrei.

Für viele progressive Planer:innen klingt es zu schön, um wahr zu sein: Die größte autoreduzierte Innenstadt der Welt plant der „Volksentscheid Berlin autofrei“. Im Herbst 2019 noch als kleine Gruppe zusammengefunden umfasst das Team der Initiative mittlerweile rund 100 Berliner:innen, die sich ehrenamtlich engagieren und organisieren. Da der Senat ihrer Ansicht nach keine ausreichenden Maßnahmen für eine echte Verkehrswende ergriffen habe, nahmen sie die Sache selbst in die Hand. Und nun steht ihr Gesetzentwurf fest. Was genau das Team fordert? Welche Hürden dafür noch genommen werden müssen? Welches neue Instrument dafür eine Schlüsselrolle spielt? All das hat urbanophil-Redakteur Kilian Flade...
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Neuer Stadtplanungs-Podcast: Der Raumcast aus Berlin

Teilnehmer*innen des Raumcast-Projekts beim Interviewen Seit über einem Jahr erstellen Studierende der Technischen Universität Berlin im Rahmen eines selbstorganisierten und transdisziplinären Projektes nun schon ihren eigenen Podcast: „Raumcast“ heißt er, und er ist allen Stadtplanungs-Interessierten besonders ans Herz zu legen. Der Podcast wurde von der Soziologie-Studentin Ana Burgueño Hopf und dem Verkehrswesen-Studenten Bjarne Lotze gegründet, seit Sommer 2019 ergänzt die Urban Design-Studentin Carolin Lichtenstein das Team. Eine gemischte Gruppe also, die jedes Semester gemeinsam mit 16 interessierten Studierenden in kleinen Gruppen vier eigene Podcast-Episoden erarbeitet.  Die Themen dürfen von den Gruppen frei gewählt werden, sollen sich jedoch im Bereich Stadt...

Rezension: Vergessene Schulen. Architekturlehre zwischen Reform und Revolte um 1968

Die Auslöser, Nach- und Auswirkungen der Proteste und Bewegungen rund um das Jahr 1968 werden derzeit – 50 Jahre danach – vielfach diskutiert. Einen fokussierten Blick auf die Anfänge dieser Umbruchzeit lenkt das Buch „Vergessene Schulen. Architekturlehre zwischen Reform und Revolte um 1968“, das 2017 erschien, herausgegeben von Nina Gribat, Philipp Misselwitz und Matthias Görlich. Im Mittelpunkt des Buches stehen Zeitzeug*innen der Proteste an Architekturfakultäten. Aus Gesprächen mit ihnen, darunter Harald Bodenschatz, Klaus Brake, Franziska Eichstädt-Bohlig, Helga Fassbinder und Dieter Frick, entsteht ein Panorama der studentischen Reform- und Protestbewegungen an Architekturfakultäten in Deutschland um 1968. Dargestellte Schwerpunkte sind die TU...

Die unendliche Geschichte der Berliner Fahrradverleihsysteme

Seit Jahren prägen sie mehr oder weniger das Berliner Stadtbild: die beiden Fahrradverleihsysteme Call a Bike (mittlerweile Lidl-Bike) und der Konkurrent nextbike. Doch wer aufmerksam durch die Stadt läuft, bemerkt aktuell einen großen Umbruch. Denn Verleihräder neuer Systeme mit klangvollen Namen wie „mobike“ oder „obike“ tauchen plötzlich vermehrt auf Berliner Gehsteigen auf. Doch warum tut sich Berlin eigentlich so schwer mit einer funktionierenden, einheitlichen Fahrrad-Ausleihstruktur, wie sie in vielen anderen internationalen Großstädten existiert? Ein Erklärungsversuch. Um die aktuelle Situation zu bewerten lohnt sich ein Blick auf die Geschichte der Berliner Fahrradverleihysteme. In den frühen 2000er Jahren startete Call a Bike...

Kann man Banken lieben?

Zwischen Hochhausplan und Wiederaufbau - die Stadtentwicklungsplanungen von Frankfurt am Main sind nicht unumstritten. Derzeit wird das neue Quartier zwischen Dom und Römer samt des kaiserlichen Krönungsweges (scheinbar) rekonstruiert. Tatsächlich entstehen Neubauten mit historischer Verkleidung, wohl ohne den Charme der zurückgesehnten Altstadt. Das Europaviertel wird wegen seiner Gesichtslosigkeit kritisiert, die Nachkriegsmoderne soll verschwinden und im Ostend werden Kreative verdrängt. Wo soll das alles nur hinführen? (mehr …)

Interview mit Klaus Teschner

Klaus Teschner ist Architekt und Stadtreferent bei Misereor mit regionalen Schwerpunkten auf Afrika und Lateinamerika. Außerdem ist er Vorstandsmitglied des Vereins TRIALOG e.V., der regelmäßig Magazine zu Themen des Planens und Bauens im Globalen Süden veröffentlicht. Laura v. Puttkamer hat mit ihm über die New Urban Agenda, die im Oktober bei der HABITAT III Konferenz verabschiedet werden soll, gesprochen. Dies ist damit der zweite Teil der Artikel-Serie zur New Urban Agenda. Was sind die drei größten Kritikpunkte an der New Urban Agenda? Zuerst einmal ist die Agenda eine Ansammlung von ganz vielen wichtigen Punkten und guten Sätzen (zum Beispiel „nobody...

urbanoFORUM #4: Endlich wieder bauen!? (22. Juli 2016)

In der Stadtentwicklung geht es wieder vermehrt um Neubau. Ist das ein Paradigmenwechsel? Worin liegt dieser begründet und was bringt er mit sich? Was sind die Probleme, vor denen die Planenden damit – rechtlich, gesellschaftlich, städtebaulich – stehen? Wie ändernt sich das Berufsbild und was bedeutet es für die Universitäten? Im Jubiläumsjahr von urbanophil stellen wir uns den großen Fragen. Im Rahmen des "Offenen Haus der Stadt- und Regionalplanung" an der TU Berlin diskutieren mit uns bei der Neuauflage des urbanoFORUMs: Marc Schulte (Baustadtrat, Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf) Laura Calbet i Elias (Wiss. Mitarb., Institut f. Stadt- u. Regionalplanung, TU Berlin) Arno...

Planetizens Top-10-Websites 2015

Die US-amerikanische Stadtplanungs- und Städtebau-Website Planetizen hat wie auch schon letztes Jahr ihre Top 10 der besten Websites veröffentlicht, die sich mit Städtebau, Stadtentwicklung und Stadtplanung auseinandersetzen. Die Autoren schreiben, dass die Liste nicht unbedingt die allerneuesten Möglichkeiten von Online Tools und Crowsdoursing darstellt, sondern um gut ausgesuchte Verknüpfungen von zahlreichen denkbaren Möglichkeiten. Urbanophils absoluter Favorit ist das Tool Streetmix (siehe Abbildungen), bei dem Straßenquerschnitt nach Belieben zusammengestellt werden können. Zwar lässt sich das Ergebnis nicht in AutoCAD oder InDesign übertragen, trotzdem ist die Gefahr groß, sich als urbanophiler Mensch hier "festzuspielen". Auch die anderen Webseiten der Liste können sich...