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Petition für das Konsistorium

Das Konsistorium am Rande des Hansaviertels in Berlin steht seit zehn Jahren leer, es gehört de Evangelischen Kirche. Die Veräußerung des Gebäudes sei schwierig gewesen, so zitiert der Tagesspiegel deren Pressesprecher Volker Jastrzembski. Ein Abriss sei wünschenswert. Nun ist es soweit und das Gebäude soll noch im Herbst 2011 einem Komplex mit gemischter Nutzung, also Wohnungen und Gewerbe, weichen. Die "Architekten für Architekten" haben jetzt eine Petition ins Leben gerufen, die den Abriss des von Heinrichs und dem Senatsbaudirekor Müller entworfenen und 1968-71 erbauten Gebäudes verhindern soll. Auf dass die Alupaneelen noch weiter glänzen können! Wer mehr zum Konsistorium-Gebäude erfahren...

Stuttgart 21 – Teil 4

Stuttgart 21 - Teil 4: Kooperatives Gutachterverfahren und Alternativkonzept K21 1996/1997 Anfang 1996 wurde das Projekt Stuttgart 21 mit viel Energie vorangetrieben. Nach einer langen Zeit der theoretischen Planung sollten nun Bilder folgen und sichtbar werden wie modern die Landeshauptstadt zukünftig erscheinen möchte. Um die Grundlage der Planung, einen Städtebaulichen Rahmenplan, zu entwickeln, wurde ein Ideenwettbewerb ausgelobt, der nach ein bislang in der Form noch nicht praktizierten Format ablaufen sollte. Im Rahmen eines Kooperativen Gutachterverfahrens wurden zehn Planungsbüros gebeten ihre Visionen für das neue Stück Innenstadt einzureichen. Die zehn Entwürfe wurden im Anschluss mit allen zehn Büros diskutiert und im...

Es wird gekürzt! Städtebauförderung 2012 – Neues aus dem Bundestag

Im Bundestag wurde jetzt über die Städtebauförderung debattiert. Im letzten Jahr wurden die Mittel des Bundes für die Städtebauförderung um rund 150 Mio. Euro gekürzt. Die große Kritik an der Sparmaßnahme wurde von Urbanophil durch die Petition "Stadt fördern! Statt kürzen." unterstützt. Und jetzt wieder: Es wird gekürzt. Die Mittel sinken um 10%, was allerdings durch ein neues KfW-Programm zur energetischen Stadterneuerung in Höhe von rund 90 Mio. Euro kompensiert werden soll. Die Argumentation von Peter Ramsauer zur neuen Mittelverteilung und die zum Teil emotionalen Zwischenrufe können in einem Videomitschnitt des Bundestages nachvollzogen werden. Sehenswert auch oder gerade, weil einige...
Urban Futures Festival

Urban Futures 2050 – Jahrhundert der Städte

Bei der Konferenz Urban Futures 2050 kommen Stadttheoretiker, Stadtpolitiker, Planer und Architekten zusammen, um über Szenarien und Lösungen für das soeben begonne Jahrundert, das "Jahrhundert der Städte" zu diskutieren. Der Übergang ins post-fossile Zeitalter steht dabei im Mittelpunkt der Tagung. Auf welche Visionen der Stadtentwicklung bis 2050 können wir uns beziehen? Welche Entscheidungen müssen Akteure in Städten heute treffen, um eine lebenswerte urbane Zukunft zu ermöglichen? Kann es einen produktiven Know-how-Transfer zwischen sehr unterschiedlichen Stadttypen in Europa, den USA und in Schwellenländern geben? Wer sind die Agenten des Wandels? Welche Zielkonflikte müssen auf dem Weg zur post-fossilen Stadt bearbeitet werden?...

Stuttgart 21 – Teil 3

Stuttgart 21 - Teil 3: Von der städtebaulichen Ideenfindung zur Konkretisierung 1995/1996 Im Jahr 1995 begann die städtebauliche Ideenphase, in der im Anschluss an die Machbarkeitsstudie die Planungen zur Realisierung von Stuttgart 21 vorangetrieben wurden. Zur Klärung der noch unklaren bzw. vagen Aussagen aus der Machbarkeits-studie zur technischen Durchführbarkeit und Wirtschaftlichkeit folgte ein Beschluss der Stadt Stuttgart über ein „Vorprojekt“. Vorprojekte erlauben es den planenden Institutionen noch vor dem offiziellen Beschluss für ein Projekt bestimmte Summen ausgeben zu dürfen, um z.B. Gutachten in Auftrag zu geben oder Untersuchungen durchzuführen zu lassen. Im Rahmen des Vorprojekts wurde auch eine erste Bürgerbeteiligung...

Stellplätze in der Stadt: 1 Auto = 6 Fahrräder

Der MIV hat mit ca. 100 Quadratmetern pro beförderter Person mit Abstand den höchsten Flächenverbrauch aller städtischen Verkehrsmittel (Tram = 3qm!). Dass die Nutzung des Umweltverbundes daher nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch im Sinne eines qualitativ hochwertigen öffentlichen Raums sinnvoll ist, sollte daher evident sein. Doch leider werden in unseren Städten Straßen immer noch anhand von Stellplatzkapazitäten bemessen. Es gibt kaum ein größeres Sakrileg als die Anzahl der Parkplätze zu reduzieren, um beispielsweise breitere Gehwege oder Stadtplätze anzulegen. Einzelhändler wittern ihren Untergang, Anwohner müssen womöglich etwas weiter zu ihrem Auto laufen - kurzum, kaum ein Lokalpolitiker wagt sich...

Der Fakir von Paris

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Qv3M7FxJqtM#at=26[/youtube] In den glattgeleckten Central Business Districts der Metropolen dieser Welt, wo die Wirtschaftsmacht in Bürotürmen versammelt ist, wo tagtäglich riesige Geldberge bewegt werden, ist das untere Ende der Gesellschaft nicht gerne gesehen. Obdachlose passen einfach nicht zu den glitzernden Hochhäusern mit ihren Granit-Plazas. Da aber Obdachlose offenbar nicht fähig oder willens sind, das Bedürfnis der Business-Elite unter sich zu bleiben, nachzuvollziehen, wurde der (halb-)öffentliche Raum und die Stadtmöbel so umgestaltet, dass ein "rumlungern" von Obdachlosen möglichst unmöglich würde. Sitzbänke haben daher Armstützen erhalten, die ein liegen auf der Bank verunmöglichen sollen, Metallspitzen ragen aus Fensterbänken oder Poller stehen vor...

Die Straßenbahn als Hotspot

Kostenloses W-LAN, stadtweit. Viele haben davon geträumt, in vielen Städten wurden Untersuchungen durchgeführt. Berlin hat vor einem Jahr seine Pläne für ein freies W-LAN begraben müssen. Zu groß seien die technischen Schwierigkeiten. Die Idee, die Straßenlaternen zu nutzen, scheiterte daran, dass in Berlin immer noch ein erheblicher Anteil der Laternen nicht mit Strom, sondern mit Gas betrieben werden. Doch dass man deshalb nicht gleich den Kopf in den Sand stecken muss, zeigen nun die Florenzer Stadtabgeordneten: Wie La Repubblica berichtet hat Florenz gerade den Aufbau eines W-LAN-Netzes unter Nutzung der Straßenbahninfrastruktur ausgeschrieben. An den Fahrleitungsmasten, an Haltestellen und an den...

I Wish This Was…

New Orleans wurde bekanntlich vor fünf Jahren durch den Wirbelsturm Katrina stark verwüstet. Zwar wurde das French Quarter wieder pittoresk hergerichtet, weite Teile der Stadt sind allerdings immer noch gezeichnet von der Katastrophe. Viele Flächen, auf denen einst Häuser standen, liegen brach. Viele Läden wurden nicht wiedereröffnet - mitunter gibt es in einigen Quartieren noch nicht einmal mehr Supermärkte. Um auf diesen Umstand hinzuweisen hat der New Orleanser Künstler und Stadtplaner Candy Chang Aufkleber gestaltet, die die Aufschrift "I Wish This Was" tragen. New Orleans is full of vacant storefronts and people who need things. My neighborhood is still without...

30 Jahre Kreisel-Tripper

Eigentlich ist der Titel dieses Artikels nicht ganz korrekt: Der Höhepunkt des Bauskandals um den Steglitzer Kreisel jährt sich in diesem Jahr bereits zum 36. Mal. Doch die Eröffnung des mit 119 Metern immerhin dritthöchsten Gebäude Berlins war vor 30 Jahren. Eine gute Gelegenheit einen Blick auf die Geschichte und die mögliche Zukunft des Gebäudes zu werfen. (mehr …)