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Sitzmuster & Polstercodes

Während wir letzte Woche über selbstgemachte Gestaltungselemente in öffentlichen Verkehrsmitteln berichteten, geht es nun um grafische Elemente in Bussen und Bahnen, die anscheinend wirklich so geplant wurden: Sitzmuster. Ein Blog mit dem etwas übertriebenen Namen Sitzmuster des Todes hat wahrliche Scheußlichkeiten zusammengetragen, die montägliche Pendler-Übellaune tatsächlich noch verschlimmern können. Die Kommentare zu den Bildern sind mit Vorsicht zu genießen. Eine Ausnahme sei hier jedoch erwähnt: 'Vorauseilender Vandalismus' als Design-Haltung, die wohl auch beim klassischen Berliner U-Bahn-Sitzmuster zum Einsatz kam: eddingfarbenes Gekrakel - rot-blau-schwarz: In der Galerie enthalten ist auch ein Werk der Stuttgarter Künstlerin Menja Stevenson, die sich filmisch und...

Groningen – The World’s Cycling City

[vimeo]http://vimeo.com/76207227[/vimeo] Vor gut zwei Jahren haben wir euch an dieser Stelle bereits die Grünphase für alle in Groningen vorgestellt. Jetzt haben die Leute von Streetfilms das niederländische Groningen etwas ausführlicher portraitiert als The World's Cycling City. Bereits Anfang der 1970er wurde hier die Mobilitätspolitik der Stadt drastisch geändert und auf das Fahrrad gesetzt. Die besagte Grünphase ist dabei nur eine von zahlreichen Maßnahmen, die ergriffen wurden. Es zeigt sich - und das wird in dem Film auch explizit gesagt - dass ein paar Radstreifen hier und eine paar Fahrradständer dort nicht zu einem Umdenken führen, sondern ein ganzes Bündel an...

Trains of Thoughts – Gedanken und Züge

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=CuDqhJc6YK4&feature=share&list=PLtYmSNZ1LG0dOUZ7DUSo8GvYj608-UDvb[/youtube] Wer jeden Tag U-Bahn fährt, kennt vielleicht das Gefühl, dass dieses unterirdische Gewirr aus Linien und Knoten mehr ist, als die bloße Funktion für den öffentlichen Massentransport verspricht. Während die einen im Dunkel unter der Stadt den nötigen Abstand zum aufzehrenden Alltag oberhalb finden, grübeln die anderen über gänzlich andere Dinge nach. Steht die U-Bahn in Moskau für die vergangene Zeit der Vormachtstellung innerhalb des sozialistischen Blocks, schürt sie in Hongkong die Angst vor fortschreitender Gentrifizierung und Filialisierung. Timo Novotny hat sich in seinem unglaublich vielseitigen Film in all diese unterschiedlichen Blickwinkel hineinversetzt. Entstanden ist eine Mischung aus Musikvideo...

Nachwahlgedanken – ein Kommentar

Dass es nach der Verkünd(ig)ung der künftigen Ressorts in der Bundesregierung immer noch kein Bundesministerium für urbane Kultur gibt, ist leider ein hinzunehmendes Übel. Die Ressortzuschnitte und personellen Besetzungen rund um urbane Themen lohnen aber trotzdem einen Blick und eine – zugegeben subjektive – Bewertung: ein Kommentar. (mehr …)

Sonntagsfrage: Stadt in der Wahl – #6 ÖPNV, Verkehrsträger der Zukunft

Mit dem Peak Oil werden zukünftig immer weniger Menschen in der Lage sein, einen privaten PKW zu finanzieren. Jetzt schon werden der öffentliche Nahverkehr und das Fahrrad in städtischen Ballungsräumen immer häufiger als bevorzugtes Fortbewegungsmittel genutzt. Gleichzeitig ist das Auto hinsichtlich des Flächenbedarfs auf der Straße immer noch dominierend. Hier besteht die Aufgabe, urbane Mobilität neu zu ordnen, ÖPNV- und Fahrradnetze auszubauen und dem öffentlichen Leben auf Straßen und Plätzen wieder mehr Freiraum zu geben. Die Sonntagsfrage zur Stadt in der Wahl lautet daher: Welche Rolle kann und muss der Bund bei der Finanzierung zum Ausbau von ÖPNV- und Fahrradnetzen...

19. Juli: Urbanophil Filmabend zum Thema “Gehen in der Stadt”

Im Rahmen des am Wochenende stattfindenden Spaziergangswochenendes werden wir in Kooperation mit dem jungen Berliner Spaziergangslabel mikromakrowelt am Freitag den 19. Juli einen Filmabend zum Thema "Gehen in der Stadt veranstalten. Im M.I.N.T. grünen Klassenzimmer auf dem Tempelhofer Feld zeigen wir ab 20:30 Uhr die im Rahmen der Kölner Architektur Biennale „Plan 08“ entstandene Dokumentation En passant von Sybille Petrausch, welche die jeweiligen Positionen und Projekte von vier Protagonisten einer neuen Schule der Stadtwahrnehmung vorstellt. In dieser Dokumentation werden u.a. Bertram Weisshaar, Markus Ambach, Christian von Wissel und Boris Sieverts vorgestellt und ihre Arbeit anhand von jeweils einem konkreten, in...

Rezension »En passant – Reisen durch urbane Räume: Perspektiven einer anderen Art der Stadtwahrnehmung« herausgegeben von Kay von Keitz und Sabine Voggenreiter

Neue Herangehensweisen an die Wahrnehmung von urbanen Räumen haben momentan Konjunktur. Begründet liegt dies in einem gesteigerten Interesse an urbanen Prozessen und den individuellen Lebensumwelten, die über unterschiedliche Formate bewusst gemacht und erlebt werden können. Das Buch »En passant - Reisen durch urbane Räume: Perspektiven einer anderen Art der Stadtwahrnehmung«, das aus der Stadterfahrungsreihe der Kölner Architektur-biennale »Plan« im Jahr 2008 hervorgegangen ist, greift vier unterschiedliche Positionen zur Stadtwahrnehmung auf und präsentiert diese in Form einer erweiterten Dokumentation der zugrundeliegenden Spaziergänge. Die vier Protagonisten, die von den Herausgebern und Andreas Denk, dem Chefredakteur der Zeitschrift »der Architekt«, eingeladen wurden Spaziergänge...

Ecuador – La Revolucion Ciudadana

Ein Logo auf einem gekauften Souvenir-T-Shirt am „Mitad del Mundo“ Denkmal am  Äquator – beziehungsweise in seiner Nähe, die ursprünglichen Messungen hatten sich um knapp 240 Meter geirrt – trägt die Aufschrift: „!Mucho Mejor! Si es hecho en Ecuador“. Auf den ersten Blick sieht es wie eine logische „Buy local first!“  Interpretation  aus – „Es ist viel besser wenn es in Ecuador hergestellt wurde“ – und scheint Hand in Hand mit den landesweiten Initiativen zu gehen, welche den Tourismus als Wohlstandsgewinn für alle herausstellen wollen. „Begrüße einen Touristen stets mit einem Lächeln!“ steht auf einem Plakat in Quitos Innenstadt. Doch...

Video zur Wirtschaftlichkeit von Stuttgart 21

Die Kosten steigen und steigen... und während auf der einen Seite Ausstiegsszenarien diskutiert werden fällt auf der anderen Seite die Bahn weiter Bäume. Es geht drunter und drüber mit Stuttgart 21. In Frontal 21 wurde diese Woche das Thema nochmal aufgegriffen und an die längst vorliegenden Gutachten des Bundesrechnungshofs erinnert, die schon 2009 ein sicheres Überschreiten des seinerzeit von Bund, Bahn, Land und Stadt ausgehandelten Kostendeckels prognostiziert haben. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=_On5wCrHTe0&feature=player_embedded[/youtube]

TED x-Talk zur City-Maut in Stockholm

[youtube]http://youtu.be/wC33HAq--x8[/youtube] Ein ausgesprochen sehenswertes TEDx-Video zur 2006 eingeführten City-Maut (Congestion Charge) in Stockholm von Dr. Jonas Eliasson, einem Professor für Transport Systems Analysis an der KTH (Kungliga Teknsika Högskolan) in Stockholm. In dem so lehrreichen wie unterhaltsamen Video erklärt er in knackigen zehn Minuten wie man als Verkehrsplaner effektiv Verkehrsströme (und somit Menschen) steuern kann. Seine Idee: Man sollte durch negative und positive Anreize (Incentives) steuern und nicht alles exakt ins Detail planen. Im vorliegenden Fall hat das erfolgreich funktioniert (20% weniger Autos), obwohl die Congestion Charge nur eine vergleichsweise geringe Gebühr beträgt. Besonders interessant sind die von Eliasson vorgestellten...