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Spaziergang auf der Hochstraße

Für alle Kurzentschlossenen: Wie wäre es mit einem Sonntagsausflug nach Halle an der Saale? Im Rahmen der IBA findet dort ein spannendes Event statt: HOCH-ZEIT am 30.Mai 2010. Die Magistrale, Verbindungsstraße zwischen Halle und Halle-Neustadt wird 40. Für den Autoverkehr gesperrt lädt sie zum Wandern, Radfahren und Spazierengehen ein. Auf der kühn geschwungenen Hochstraße, begleitet von himmelblauen Straßenlaternen, kann auf das historische Stadtzentrum geblickt und über die Verkehrsplanung vergangerner Jahrzehnt sinniert werden. Am Ende der Straße wartet Halle-Neustadt. Einst Vorzeigeprojekt der DDR, heute an vielen Stellen vom Bevölkerungsrückgang geprägt. Doch der hohe gestalterische Anspruch ist vielerorts erkennbar und zahlreiche Kunstwerke  im öffentlichen Raum können entdeckt werden. Von Berlin dauert...

De Hofbogen – Hochbahnnachnutzung in Rotterdam

Der 1,9 km lange Hofplein-Viadukt in Rotterdam wurde von 1905 bis 1907 errichtet. Ursprünglich führte die Trasse durch suburbane Vororte Rotterdams, mittlerweile liegt sie inmitten der Stadt. Die bautechnische Besonderheit des Viadukts war der Einsatz von Stahlbeton anstelle von Mauerwerk (wie beispielsweise bei der Berliner Stadtbahn). Seit 2002 steht der Viadukt unter Denkmalschutz, 2009 stellte die RandstadRail den Betrieb ein. (mehr …)

Der ungebaute Flughafen von Manhattan

urbanophil berichtete vor kurzem über spektakuläre Flughafenarchitektur weltweit. Dass es noch weitaus radikale Visionen gab, zeigt dieses beeindruckende, ungebaute Beispiel von einem Flughafen in Manhattan. Der Immobilienentwickler William Zeckendorf schlug 1946 vor, einen Zentralflughafen auf Manhattan zu errichten, der sich über 144 Blocks mit einer Fläche von über 4 Mio. Quadratmeter erstrecken sollte. Das Flughafengebäude sollte etwa 70 Meter hoch sein. Die Start- und Ladebahn sollte somit weit über dem Straßenniveau von Manhattan liegen. Neben einer direkten Autobahnzufahrt sollten zudem direkte Anlegestellen für die Schiffe auf dem Hudson River haben. Eine faszinierende urbane Utopie, die so nie umgesetzt wurde. Nie...

Green living gone too far

After months of parking on the street, he finally agreed that designing the driveway around the stump was green living gone too far. Quelle: Unhappy Hipsters

What if… Ein Central Park über einem Highway in L.A.?

In New York wurde vor einem Jahr ein Park auf einer ehemaligen Hochbahntrasse eröffnet: Die High Line ist wohl das am meisten beachtete Nachnutzungsprojekt für Verkehrsinfrastruktur der Welt. Zu recht!, wenn man die gestalterische Qualität des Parks sieht. Und auch wenn man sich den langjährigen Prozess betrachtet, der die ursprünglich zum Abriss vorgesehene Hochbahn gerettet hat. Und dennoch: Die High Line hat nicht nur Freunde. Der Park, der nach langjährigem zivilgesellschaftlichen Kampf umgesetzt werden konnte, wurde mit US$ 50 Mio. von der Stadt New York gefördert - wohl auch nicht ohne Hintergedanken. Und so haben sich nicht von Ungefähr seitdem...

Neue Kategorien in der Verkehrsmittelwahl?

Ein Fahrradparkverbot sollte in Zukunft verboten sein (Foto von Ponte112) Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen im Bereich der innerstädtischen Mobilität müssen die Klassiker ÖPNV und MIV um eine dritte Kategorie ergänzt werden: den MÖIV, der motorisierte öffentliche Individualverkehr. Vorreiter des MÖIV wäre das System Car2Go, das seit einiger Zeit in Ulm mit großem Erfolg betrieben wird. Im Prinzip handelt es sich dabei um flexibles CarSharing ohne monatliche Grundgebühren, bei dem die Benutzung im Minutentakt abgerechnet wird. Bleibt natürlich die Frage, ob ein solches System mit einem Elektroauto mit hoher Zulademöglichkeit nicht sinnvoller wäre. Optimal wäre ein solches Angebot, wenn man...

Die indische Kreuzung

// Gastbeitrag von Georg Jahnsen aus Mumbai // Indische Kreuzung (Fotograf: Georg Jahnsen) In einem der vergessenen Stadtviertel Mumbais, an diesem einen Sonntag, an dieser einen Kreuzung, passierte es mal wieder, dass nichts mehr ging. Autos, Rickshaws, Handkarren, Kühe, Ziegen, herumstehende und herumliegende Gegenstände und jede Menge Menschen waren plötzlich ineinander verkeilt ohne sich dabei zu berühren. Respektvolles ineinander verkeilt sein. Es wurde mit den Händen gefuchtelt und Lärm veranstaltet. Normalerweise hilft dies beim eigenen Vorankommen in Mumbai. Nicht so an diesem Tag und an dieser Kreuzung. Am Schluss versuchte jeder noch die letzten paar freien Zentimeter vor sich zu...

Drive-through-Schloss

Über manche Ereignisse findet man im Netz erstaunlich wenig. Der Fall Schloss Gondorf (Google Maps) an der Mosel ist so ein Fall. Das Unglück des Bauwerkes lag darin, an einer engen Stelle zwischen Weinbergen und Fluss zu liegen. Als die Bundesstraße 416 in den 70ern entlang der Mosel gebaut wurde, gab es keine Ausweichmöglichkeit, weil die Eisenbahnschienen schon die schmale Lücke neben dem Schloss füllten. Also wurde kurzerhand die Straße durch das Schloss gelegt. Darüber hinaus haben wir im Netz zu diesem sonderbaren Fall von Infrastruktur vs. Denkmalschutz nichts gefunden. Die Bilder sprechen aber auch so für sich.

Von Tankstellen und Funktürmen

Tankstellen gehören vielleicht nicht zu den architektonischen Aushängeschildern von Städten – dennoch gibt es auch hier einige Prachtexemplare vergangener Zeiten, die zumindest ein brilliantes Fotomotiv abgeben! Weitere schöne Bilder findet ihr bei Lostplaces oder bei einestages, wo man auch Informationen zur ihrer Geschichte in Deutschland lesen kann. Tankstelle in Hannover, fotografiert von Galene Haun Ein Gegenteil zu Tankstellen bilden die Funktürme - galten sie durchaus als architektonisches Highlight und als Stadtbildprägendes Element. Sie sprossen ab Mitte der fünfziger Jahre aber nicht nur zu Funktionszwecken aus den Stadtböden, sondern auch als Reputation für den jeweiligen Bürgermeister. Jahrelang waren sie Anziehungspunkt für...

Versicherung für Schwarzfahrer

[youtube ajzSDPUOjTw ] Im März 2008 fand in Stockholm der ‚ÄöNolltaxedagen“ („der Keinegebührentag“) statt - eine Aktion, bei der mit gemeinschaftlichem Schwarzfahren gegen eine neue Preiserhöhung der Verkehrsbetriebe protestiert wurde. Mitinitiert hat dies Planka.nu, eine Initiative, die sich dafür einsetzt, dass die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel kostenlos wird. Das Besondere an dieser Initiative ist, dass es eine Versicherung für Schwarzfahrer entwickelt hat. "Versicherungsnehmer" zahlen statt der für eine Monatskarte benötigten 690 SEK (knapp 70 ‚Ǩ) monatlich 100 SEK in eine Gemeinschaftskasse ein. Dazu kommen 100 SEK Selbstbeteiligung bei jeder fälligen Strafe. Den Rest der Strafgebühr von 1.200 SEK übernimmt dann Planka.nu....