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Farbfotos vom zerstörten Warschau

Direkt nach dem 2. Weltkrieg sind amerikanische Stadtplaner und Architekten auf eigene Kosten nach Europa gereist, um den Wiederaufbau der Städte zu analysieren. So heißt es beispielsweise in einer kleinen Zeitungsmeldung aus der New York Times von 1947: Things are happening in Europe, due to the circumstances of destruction, which force a much deeper planning analysis. [...] Mr. field said he was surprised to find a complete absence of "doctrinaire rigidity" in Polish planning, which he described as extremely humanistic. Bereits der erste Wiederaufbau weist also den Weg in Richtung Nachkriegsmoderne. Bei Facebook gibt es ein Fotoset mit Farbfotos von...

Warszawska Praga – Der Eingang nach Praga

Praga ist ein Stadtteil Warschaus, östlich der Weichsel gelegen, der im krassen Kontrast zum immer heller glitzernden Zentrum bislang einem Status Quo harrt. Praga ist arm, unsaniert, gilt als gefährlich, hat aber im Gegensatz zum Westufer eine weitestgehend intakte Gründerzeitbebauung. In Praga gibt es die interessantesten Klubs der Stadt. Insbesondere junge Architekten beginnen den Stadtteil zunehmend für sich zu entdecken und nutzen. Die ersten Galerien gibt es schon. Vielleicht wird es mal der Prenzlauer Berg Warschaus. Im Moment ist Praga aber noch so rau, wie es immer gewesen ist. Um die schönen Seiten Pragas zu entdecken, gibt es nun das...

Projekt Warszawiak: Wiederentdeckte Warschauer Straßenlieder

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Ty-3SDp7cb8[/youtube] Das »Projekt Warszawiak« hat sich zum Ziel gesetzt, alte polnische Straßenlieder wiederzuentdecken. Die Initiative, die aus jungen polnischen Künstlern besteht, "modernisiert" die Songs mit zeitgenössischen Beats und Samples. Im Mittelpunkt steht dabei die Geschichte der Stadt Warschau, die von der Gruppe wie folgt beschrieben wird: "Warschau ist eine Stadt mit einem gebrochenen Rückgrat, zerstört und hässlich mit einem lieblosen Charakter, die aber dennoch Respekt verdient. Nur wenig authentische Spuren der Geschichte sind verblieben. Diese zu entdecken ist aber um so wertvoller und muss mit anderen geteilt werden." Mit ihrer Arbeit will die Initiative den Vorkriegs-Straßenkünstlern Tribut zollen, die den...

Neuer Masterplan für Warschaus Zentrum

Seit 20 Jahren (oder noch länger) wird in Warschau über den Umgang mit dem Kulturpalast und dem städtebaulichen Umfeld gestritten. Es gab schon mehrere Anläufe, eine Planung für die umgebende Bebauung des Kulturpalastes zu finden (zuletzt bspw. der Masterplan von 2004). Im November 2010 wurde nun ein überarbeiteter Masterplan beschlossen. Demnach dürfen an der Straße Emilia Plater, an die die Sockelbauten des Kulturpalastes angebaut sind, drei Hochhäuser entstehen. Zwei dieser Wolkenkratzer dürfen höher als der Kulturpalast (230 m) gebaut werden (bis zu 245 m), das dritte etwas niedriger. Bereits heute gibt es westlich Hochhäuser, die annähernd die Höhe von Kulturpalast...

Der Brutalo aus Kattowitz

Nicht nur Deutschland hat eine Bahnhofsdebatte. Auch in Polen wird derzeit leidenschaftlich über Bahnhöfe gestritten. Die Fußball-Europameisterschaft steht vor der Tür und die Modernisierungs-, Abriss- und Neubauarbeiten sind in vollem Gange. Allerdings nicht immer zur Freude der Bürger... (mehr …)

Berlin-Warsaw Urban Design Workshop 2010 | Teil 1

Der gemeinsame Urban Design Workshop zwischen der Architekturfakultät der Politechnika Warszawa und dem Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin hat mittlerweile eine langjährige Tradition (siehe die Veröffentlichungen der Ergebnisse der vergangenen Workshops 2006, 2007, 2008 und 2009). In den letzten Jahren wurden die Workshops geleitet von den Mitgliedern von urbanophil Nikolai Roskamm und Stefan Höffken (Workshop 2009). (mehr …)

The Knot – Eine mobile Plattform verbindet das Reale mit dem Imaginären

"The Knot" nennen Markus Bader (raumlabor berlin), Oliver Baurhenn (DISK/CTM), Jakub Szreder und Raluca Voinea (E-cart.ro) die von ihnen entwickelte mobile, urbane Kunstinstallation, die im Rahmen des internationalen Projekts "The Promised City" des Goethe-Institut und des Polnischen Institut Berlin entstanden ist und die ab heute in Berlin zu sehen ist. „The Knot“ ist eine mobile Plattform für künstlerische Präsentation und Produktion, die 2010 nach Berlin, Warschau und Bukarest reist. In jeder der drei Städte besetzt sie für einige Wochen Bereiche im öffentlichen Raum und bietet sich als freier Begegnungs-, Austausch- und Experimentierraum an. Kernstück des Projekts ist eine speziell dafür...

Neuerscheinung: Przy Bazantarni, Warsaw – Public Space and Gated Communities

In der Grauen Reihe des Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin ist der Bericht des (u. a.) von den beiden urbanophilen Nikolai Roskamm und Stefan Höffken geleiteten Urban Design-Workshops "Przy Bazantarni, Warsaw" erschienen, der in Kooperation mit der Warsaw University of Technology 2009 durchgeführt wurde. Aufgabenstellung des Workshops war es, über die Funktion der Przy Bazantarni nachzudenken und räumliche Strategien zu entwickeln, ob und wie der dortige Freiraum zu einem benutzerfreundlichen öffentlichen Raum umgestaltet werden kann. Die Przy Bazantarni ist geprägt von Wohngebieten aus unterschiedlichen baulichen Phasen, viele davon sind als sogenannte `Gated Communities’ organisiert. Die meisten der...

Gated Warsaw

Im folgenden Beitrag setzt sich die Monika Komorowska mit Gated Communities auseinander, die in Warschau in den letzten Jahren ein bestimmendes Element der Stadt geworden sind. Der Artikel ist Teil der demnächst anstehenden Publikation zum städtebaulichen Workshops Warschau – Berlin, der an der TU Berlin und der Politechnika Warschau durchgeführt wurde. The gate to Marina Mokot??w, with divided acess for inhabitants and guests. (Foto: M. Komorowska) The development of Warsaw is bubble-like. During the twenty years that have passed from the fall of communism, the city has been growing chaotically without the general long-term strategy. The key word to this...

Der menschliche Zaun als Antwort auf Gated Communities in Warschau

Im Rahmen des von den Urbanophilen Nikolai Roskamm und Stefan Höffken geleiteten städtebaulichen Workshops Warschau - Berlin an der TU Berlin und der Politechnika Warschau entstanden neben städtebaulichen Entwürfen auch kritische Auseinandersetzungen mit der aktuellen gesellschaftlichen Situation in Warschau. Einer der Studierenden, Mateusz Maj, beschreibt im folgenden Artikel eine daraus resultierende Idee, um auf die zunehmenden Gated Communities in der Region Warschau zu antworten. Der Natolin Reactor als künstlerisch-kreative Aktion, soll einen kritischen Blick werfen und Anstoss zu einer Debatte um die zunehmende Privatisierung und Abgrenzung des öffentlichen Raumes in Warschau geben. //Gastbeitrag von Mateusz Maj// The life in Warsaw...