In vielen europäischen Städten sind Fahrradverleihsysteme mittlerweile fester Bestandteil moderner Mobilitätspolitik - in Kassel soll das erfolgreiche gestartete KONRAD gleich wieder abgebaut werden (Bild: urbanophil)

In vielen europäischen Städten sind Fahrradverleihsysteme mittlerweile fester Bestandteil moderner Mobilitätspolitik – in Kassel soll KONRAD gleich wieder abgebaut werden (Bild: urbanophil)

Radfahren ist in aller Munde und inzwischen mehr als nur eine Art der Fortbewegung. Vermehrt gehen auch Städte auf diese Tatsache ein und installieren Fahrradverleihsysteme zur Förderung einer nachhaltigen Mobilitätskultur. So auch Kassel. Seit dem Frühjahr 2012 gibt es dort das mit 500 Rädern und 52 Stationen ausgestattete System mit dem schönen Namen KONRAD. Innerhalb der ersten zwei Monate haben sich bereits mehr als 8.000 Kunden angemeldet und über 30.000 Fahrten gemacht.

Das System konnte mit einer Anschubfinanzierung durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) aufgebaut werden, diese Gelder laufen jedoch Ende 2012 aus. Da sich das System bislang nicht durch die Fahrteinnahmen selber trägt, ist eine Nachfolgefinanzierung erforderlich. Im Haushalt der Stadt Kassel für das Jahr 2013 ist KONRAD jedoch nicht vorgesehen.  Lösungsvorschläge gibt es z.B. aus einer Gruppe von Kasseler Studierenden, diese scheitern jedoch am AstA der Universität Kassel, der einer moderaten Erhöhung der Semesterbeiträge zugunsten des KONRADs nicht zugestimmt hat. Das System steht damit vor dem Aus.

Deshalb gibt es nun eine Petition zum Erhalt des KONRAD. Aus dem Petitionstext:

Diese Petition fordert die Stadtverordneten, die Betreibergesellschaft KVG und den AStA der Uni Kassel dazu auf, eine nachhaltige Finanzierungsgrundlage für KONRAD zu schaffen, durch eine gemeinsame Anstrengung, die unter anderem finanziert wird aus einer Erhöhung des KONRAD-Beitrags im Semesterticket um 2 €. KONRAD muss BLEIBEN, KONRAD passt zu KASSEL, KONRAD kämpft mit uns gegen den KLIMAWANDEL, KONRAD radelt mit uns in die ZUKUNFT!

Dass das allein nicht ausreichend sein kann, ist klar. Deshalb ist mit dem Aufruf zur Unterzeichnung der Petition hier auch die Einladung an alle zur Nutzung des Systems verbunden. Denn nur durch Nutzung und Verbreitung kann das System auch langfristig gesichert werden. Mitzeichnen! Mitfahren!