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Die amerikanischen Designer von frog design haben in ihrer Freizeit ein interessantes Konzept für ein Seilbahn-Nahverkehrssystem für die Stadt Austin entwickelt, das sie auf “The Wire” getauft haben. Kern des Konzepts ist das Hub and Spoke-Prinzip, bei dem es einige Hauptdrehkreuze im Zentrum der Stadt und eine Vielzahl an Nebenknoten gibt, von denen aus in die Vororte oder zu bestimmten Points-of-interest (z.B. zum Flughafen) verzweigt wird. Die Argumentation Pro-Seilbahn der frog-Designer lautet: Man kann die Route entlang der schönsten urbane Szenerien führen, da Seilbahnen in kürzester Strecke extreme Steigungen überwinden können. Sie kann also von der Spitze des Hochhauses zur Wasserfront abtauchen, um anschließend in den nächstgelegenen Park zu schweben. Und Seilbahnen können in extrem dichter Folge verkehren und so eine sehr hohe Beförderungskapazität erzielen, ohne Tokioter Sardinendosenerlebnis.
Und das Gute: Seilbahnen sind verhältnismäßig günstig zu bauen. Obwohl die Infrastrukturinvestitionskosten, die frog da kalkuliert hat nicht ganz plausibel scheinen. Denn nimmt man die Emirates Air Line in London, sieht der Investitionsaufwand nicht mehr ganz so günstig aus. Denn im Gegensatz zur Kalkulation der Designer von frog kostete hier der Kilometer nicht knapp 2 Mio. €, sondern 67 Mio. €… Doch günstiger als der Bau einer U-Bahn (~200 Mio. €/km) ist die Seilbahn dann wohl sicher, ohne dass man sich nach einem Taktfahrplan richten müsste.
Vielleicht wäre eine Seilbahn auch was für Berlin? Ein Seilbahngesetz gibt es immerhin schon…