The City kontrastiert die miserablen Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Metropolen mit der Vision kleiner Planstädte, in denen ein Gleichgewicht von Mensch und Natur, Arbeit und Freizeit möglich sein soll. Damit nimmt der Dokumentarfilm, der nach einer Idee von Pare Lorentz im Auftrag des American Institute of Planners produziert wurde, den Zug in die Vorstädte vorweg, der nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzt. Auf humorvolle und lyrische Weise propagiert The City die urbane Erneuerung der USA im Rahmen der Reformpolitik und zeichnet zugleich das Bild einer homogenen Welt der weißen Mittelschicht mit klar definierten Geschlechterrollen. Dabei gebührt der Musik von Aaron Copland ein besonderer Anteil an der Wirkung des von der Presse gefeierten Films.
In der Tradition des unabhängig produzierten, linksgerichteten Dokumentarfilms, der die Regisseure von The City, Ralph Steiner und Willard Van Dyke, entstammten, steht auch Halsted Street. Die Kamera folgt hier einem Fußgänger auf der Halsted Street durch Chicago, die vom ländlichen Süden der Stadt bis zu den Vierteln der Reichen am Lake Michigan führt. Auf diese Weise präsentiert der Film eine soziale Topographie der Metropole.

Ort: Deutsches Historisches Museum, Zeughauskino, Unter den Linden 2, Eingang Spreeseite